Reider Gemeindepräsident Hans Kunz aus Spital entlassen

Hans Kunz war mehrere Wochen von der Bildfläche verschwunden und konnte sein Amt als Gemeindepräsident nicht ausüben. «Ich hatte Corona. Es war sehr hart», erklärt der 68-jährige Langnauer am Telefon. Am Dienstag wurde er nach einer zweiwöchigen Isolation aus dem Spital Sursee entlassen. «Ich war erstmals seit 48 Stunden symptomfrei.»

Zeit, um das Geschehene Revue passieren zu lassen. «Ich bin dankbar und demütig, dass ich noch lebe», sagt Hans Kunz nachdenklich. Inzwischen gebe er niemandem mehr die Schuld an der Ansteckung. Wie ist es passiert? Bei einem Arbeitsessen am 11. Dezember habe er die einfache Corona-Regel – das  Abstandhalten – nicht konsequent eingehalten. Eine der anwesenden Personen war positiv ohne es zu wissen. Alle fünf Teilnehmer steckten sich an. Der Krankheitsverlauf sei jedoch sehr unterschiedlich gewesen. Während Kunz heftig erkrankte, hatten die anderen Personen mehr oder weniger starke Symp- tome wie bei einer Grippe. Sie isolierten sich zuhause und konnten sich auskurieren.

Über die SwissCovid-App erhielt er eine Meldung

Hanz Kunz wurde am 16. Dezember über die SwissCovid-App informiert, dass er sich am besagten Tag länger als 15 Minuten in der Nähe einer positiv getesteten Person aufgehalten habe und wurde aufgefordert, sich in freiwillige Quarantäne zu begeben. Am Tag darauf machte er den Corona-Test. «Am selben Abend setzten die ersten Symptome ein.» Zwei Tage später erhielt der Gemeindepräsident den Bericht, dass er positiv sei und sich nun in Isolation begeben müssen.

«Mich hat es sehr böse erwischt», sagt Hans Kunz. Die Tage vom 17. bis 21. Dezember seien die Hölle gewesen. Alle bekannten Corona-Symptome suchten ihn heim: totale Erschöpfung, Muskelkrämpfe, Schwindel, Übelkeit, Schwitzen, Frieren und Fieber. «Nur den Geschmackssinn habe ich nie verloren», erinnert er sich. Ab dem 22. Dezember verbesserte sich sein Gesundheitszustand zusehends. «Ich glaubte schon, es geschafft zu haben.»

„Einfach nur schrecklich“

Vor Heiligabend verschlechterte sich aber sein Gesundheitszustand dermassen, dass er ins Spital in Sursee eingeliefert werden musste. Zum Virus kam eine Lungenentzündung dazu, die Infektionswerte (CRP) explodierten. Mit neuen Corona-Medikamenten und Antibiotika versuchten die Ärzte am LUKS, den Verlauf zu mildern. Zuerst ohne Erfolg. «Die folgenden fünf Tage waren einfach nur schrecklich», sagt Kunz. Zu den wieder auftretenden Symptomen kam tagelanger Durchfall hinzu. Seine Angehörigen durften ihn ausserdem nicht besuchen. Es galt ein striktes Besuchsverbot.

Ab Silvester ging es langsam wieder aufwärts mit seiner Gesundheit. Hans Kunz erhielt aber zur Sättigung der Lunge Sauerstoff und musste ständig eine Nasenbrille tragen. «Ständiger Begleiter war auch im Spital eine mir bis anhin nicht bekannte Müdigkeit. Nein, es war totale Erschöpfung», schildert er. Am letzten Samstag benötigte er keinen Sauerstoff mehr. Er wurde am Dienstag aus dem Spital entlassen und erholt sich jetzt zuhause. Er sei immer noch sehr müde. Hans Kunz will künftig darauf bedacht sein, die Corona-Regeln immer einzuhalten und empfiehlt dies auch allen Mitbürgerinnen und Mitbürgern. Will heissen, Maske tragen, Abstand halten und Hände waschen.

Ab 17. Dezember hat im Gemeinderat Vizepräsident Willi Zürcher temporär das Ruder übernommen. Logischerweise musste Hans Kunz auch für Sitzungen passen. Es ist vorgesehen, dass er am 18. Januar erstmals wieder dabei sein wird.