Ruth Müri oder Christiane Guyer: Grüne treten bei den Regierungsratswahlen mit einer Frau an

Bei der Ersatzwahl für die zurückgetretene Franziska Roth (ehemals SVP) im Herbst 2019 setzten die Grünen auf einen Mann: Grossrat und Hausarzt Severin Lüscher landete im ersten Wahlgang auf Platz 5, blieb damit chancenlos und verzichtete darauf, im zweiten Wahlgang anzutreten.

Für die Gesamterneuerungswahl dieses Jahr ist Lüscher laut Grünen-Präsident Daniel Hölzle keine Option mehr: «Schon vor dem Verzicht von Urs Hofmann war klar, dass wir sicher mit einer Frau als Kandidatin für die Regierungsratswahl antreten werden», sagt er.

Darauf habe der gestern Dienstag bekanntgewordene Entscheid von Marco Hardmeier für eine Kandidatur keinen Einfluss, sagt Hölzle. Der Grünen-Präsident will nicht darüber spekulieren, ob eine Männerkandidatur bei der SP die Chance für seine Partei erhöht.

«Es ist Sache der SP, welche Person sie für den Regierungsrat nominiert, und ob es sich um eine Frau oder einen Mann handelt», sagt Hölzle. Er könne sich sehr gut vorstellen, dass es in den nächsten Wochen neben Hardmeier bei den Sozialdemokraten noch weitere Kandidaturen geben werde.

Doch mit wem treten die Grünen selber an, die von 2009 bis 2016 mit Susanne Hochuli im Regierungsrat vertreten waren? «Derzeit führt der Parteivorstand Gespräche mit möglichen Kandidatinnen, ein Entscheid ist noch nicht gefallen», sagt Hölzle. Nominiert wird an der Mitgliederversammlung vom 21. April, in den nächsten Wochen möchten die Grünen Klarheit zu möglichen Kandidaturen.

Fest steht laut Hölzle jetzt schon, dass Irène Kälin nicht für den Regierungsrat kandidieren wird. «Sie hat als künftige Nationalratspräsidentin einen anderen Weg auf nationaler Ebene vor sich.» Ebenfalls abgesagt hat Barbara Horlacher, die Frau Stadtammann von Brugg. Derzeit stehen laut dem Grünen-Präsidenten Ruth Müri, Grossrätin, letztjährige Ständeratskandidatin und Stadträtin in Baden sowie die Zofinger Stadträtin Christiane Guyer als mögliche Kandidatinnen im Vordergrund.