
SBB Cargo streicht bis im Jahr 2023 800 Stellen
Nicolas Perrin, Chef von SBB Cargo, hat es in einem Interview mit der «Schweiz am Wochenende» bereits angekündigt: SBB Cargo streicht bis 2023 über einen Drittel der Stellen. Dies um bis 2020 aus den roten Zahlen zu kommen.
In einer Medienmitteilung nennt das Unternehmen am Freitag nun konkrete Zahlen. Bis 2020 werden 330 von heute 2200 Stellen abgebaut. «Per Ende 2023 wird SBB Cargo ihre Leistungen voraussichtlich mit rund 800 Mitarbeitenden weniger als heute erbringen», heisst es im Schreiben. Dies soll vor allem durch Pensionierungen und natürliche Fluktuationen erreicht werden.
Zentral in der Umbruchsphase sei es, den Mitarbeitenden Perspektiven zu geben. SBB Cargo sei bereit, zehn Millionen Franken in deren Weiterbildung zu investieren.
Der grosse Verwaltungsapparat, der Umsatzrückgang und die Digitalisierung machen SBB Cargo zu schaffen. Zwar konnte SBB Cargo International sein Ergebnis 2017 verbessern, doch die Nachfrage im Einzel-Wagen-Ladungsverkehr in der Schweiz ist eingebrochen – um minus 14 Prozent allein im vergangenen Jahr. «Unsere Rangierteams transportieren teilweise einen oder zwei Wagen an einen Bedienpunkt – das ist nicht effizient», sagte Perrin gegenüber der «Schweiz am Wochenende».
Im kleinteiligen, unregelmässigen Einzel-Wagenladungsverkehr sollen bis 2023 rund 170 Bedienpunkte gemeinsam mit den Kunden auf Alternativen überprüft werden. Ziel sei es, 2020 wieder eine schwarze Null zu erreichen und mit diesem Plan fit für Partner zu sein, die das Geschäft strategisch mitgestalten würden.
Angesichts der zwingenden Weiterentwicklung sei es leider unumgänglich, bis 2020 330 von heute 2200 Stellen abzubauen, heisst es. Die Möglichkeiten der Automation und Digitalisierung werde SBB Cargo aktiv nutzen: Dabei sei es wichtig, ausreichend Zeit zu haben.