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«Schlagzeug spielen wollte ich schon immer mal – irgendwann muss ich es noch lernen»

Ich stelle immer wieder fest, dass der Kanton Solothurn vielen Leuten nicht so bekannt ist. Wenn Freunde aus anderen Kantonen bei mir zu Gast sind, sind sie oft begeistert, ja flippen zum Teil richtig aus, wenn ich ihnen Altstadt, Verenaschluscht, Weissenstein, Waldegg, Kathedrale, Märet etc. zeige. Eine superschöne Stadt und Landschaft mitten In der Schweiz – der Kanton Solothurn ist cool. Zudem ist er meine Heimat.

Ich habe mich sehr gut eingelebt und schon zwei Sessionen erfolgreich hinter mir. Mir gefällt es super!

Vorher war ich durch den Tag 100 % berufstätig und abends an Sitzungen. Jetzt bin ich tagsüber an Sitzungen und abends im Büro oder an repräsentativen Anlässen. Das Pensum ist sich etwa gleich geblieben – einfach anders verteilt. Im Büro gibts neu eine Magnetwand und einen Flatscreen. Ansonsten bleibt alles wie es war.

Das Bau- und Justizdepartement ist mein Wunschdepartement – ich bin happy und möchte nicht tauschen. Es ist mit Hoch- und Tiefbau, ÖV, Raumplanung, Umwelt ein sehr spannendes und vielseitiges Departement. Es gibt viele grosse Projekte, die noch über Jahre laufen.  

Nein, überhaupt nicht. Es herrscht eine enorme Dynamik in diesem Departement, nicht zuletzt, weil wir nahe an den Gemeinden und Bürgern dran sind. Es passiert immer etwas, womit die Leute sich identifizieren und etwas damit anfangen können. Wenn ich irgendwo bin, werde ich immer angesprochen. Mir gefällt diese Nahbarkeit.

Ich denke das liegt im Zeitgeist und daran, dass es mehr Frauen gibt, die sich für politische Ämter zur Verfügung stellen. Aber unabhängig davon, ob Frauen oder Männer die Mehrheit bilden – wichtig ist mir, dass die Sache im Vordergrund steht. Was anders ist? Ich weiss es nicht. Ich war ja zuvor in keiner Regierung mit einer Männermehrheit.

Antwort 7

Sehr wichtig. Da wo wir etwas beisteuern können, wollen wir dem Klimawandel begegnen; auch wenn wir ihn nicht stoppen können. Stichwort hier ist primär Energieeffizienz im Bereich etwa von Gebäudesanierungen. Da gibt es noch einen sehr grossen Nachholbedarf. Was wir unbedingt tun müssen, ist die Bevölkerung besser aufzuklären, welche Fördergelder es gibt, wenn man z.B. energetisch saniert. Viele, die alte Häuser kaufen, wissen gar nicht, was sie vom Kanton zu Gute hätten. Nach der Ablehnung des Co2-Gesetzes, was sicher ein Rückschlag war, braucht es künftig vermehrt offensives Vorgehen.

Ja, Hochwasserschutz einerseits und andererseits jederzeit sicherzustellen, dass wir in Trockenperioden genug Wasser haben. Nach den Erfahrungen der letzten Jahre ist die Bevölkerung hier sehr sensibel geworden.

Ich fahre einen Mild-Hybrid, zwar noch ohne Stecker also, aber immerhin. E-Autos werden sicher künftig stark aufkommen und darauf müssen wir uns einstellen. Im Vordergrund stehen ausreichend Lademöglichkeiten.

Sicher. Im Büro haben wir in der Tiefgarage Ladestationen. Probleme hätte ich im Moment in der Tiefgarage bei mir zu Hause, da gibt es nichts. Hier besteht eine Herausforderung, dass man künftig bei Neubauten automatisch Ladestationen einkalkuliert.

Bis jetzt habe ich das noch nicht tun können, leider. Ich habe immer gehofft, dass es möglich wird ohne Einschränkungen, ein Fest zu feiern. Mittlerweile peile mehr ein Jubiläumsfest nach dem ersten Amtsjahr an. Ich hoffe, dass es bis dann möglich ist ohne Masken und Zertifikate zusammenzukommen. Ich bin schon froh, wenn Weihnachten wie geplant stattfindet. Zwischen Weihnacht und Neujahr habe ich immer Programm mit meinen Gottenkindern, Piste, Musical etc. Es ist alles geplant und gebucht.

Bislang hatte ich immer Glück, blieb gesund und konnte meinen Job machen. Insofern fiel ich nie in ein Loch, hatte auch meine sozialen Kontakte. Aber Corona hängt an. Meine Eltern sehe ich seit Monaten nur noch mit Maske.

Impfzwang sehe ich überhaupt nicht. Das gibt einen Aufstand, besonders zum jetzigen Zeitpunkt nach der hitzigen Abstimmung zum Covid -Gesetz. Und auch ein Lockdown nur für Ungeimpfte? Wie soll man das kontrollieren?

Absolut. Meine Freundin aus Kindslagen lebt mit ihrer Familie Nahe der Schweizer Grenze auf deutschem Boden. Sie hatte ihre Kinder monatelang im Fernunterricht zu Hause und hatte teilweise Ausgangssperre. Mein Credo ist den Leuten so viel Freiheit wie möglich lassen.

Nordic Walking im Wald oder in die Berge fahren. Ich mag Hitze nicht wirklich.

Wir werden immer etwas belächelt, weil der Name langweilig klingt. Fakt ist aber halt, dass die Mitte das Scharnier zwischen rechts und links ist und wir sehr oft für den Kompromiss zwischen den Polen sorgen. Ich fühle mich wohl in dieser politischen Mitte. Als vormalige Präsidentin der CVP Solothurn muss mich aber sicher auch noch etwas an den neuen Namen gewöhnen.

Grundsätzlich bin ich ein lösungsorientierter und ausgemitteter Mensch, ja. Auf die Nerven geht mir, wenn man Probleme bewirtschaftet und vorhandene Lösungen ignoriert, nur weil sie möglicherweise nicht ins Parteibuch passen. Ich kann schon deutliche Worte wählen, auch wenn ich nie die ganze Nachbarschaft zusammenbrüllen würde. Es kann mir den Hut lüpfe, ja!

Auf Familie und Freunde. Das Privatleben kommt etwas kurz, wenn man politisch so engagiert ist. Sicher nicht verzichten könnte ich auch auf gutes Essen. Ich esse wirklich sehr gern.

Höre ich immer wieder, aber es ist so. Ich esse megagern und gut!

(lacht) Ich glaube dafür müsste man Bäuerin sein, oder?

Habe ich nicht. Mein Vater ist auf einem Bauernhof aufgewachsen, mehr Familienbezug zur Landwirtschaft kann ich nicht bieten. Insofern wird es schwierig mit einem TV-Auftritt als Landfrau. 

Ja, sehr gern. Ich komme einfach nicht so oft dazu?

Mir können Sie gern auch Mal Geschwellte und Salat hinstellen oder eine Bernerplatte – das habe ich sehr gern. Es darf, muss aber nicht immer noble Küche sein. 

Dass ich kleinkariert bin. Dann müsste ich über die Bücher.

Wenn ich mir meinen politischen Werdegang heute anschaue muss ich sagen, es war sicher eine sehr gute Entscheidung 2009 auf die Kantonsratsliste zu gehen. Ich habe damals lange überlegt, ob ich soll und bin sehr froh, dass ich es getan habe. Ansonsten wäre ich heute nicht Regierungsrätin.

Kann man so sagen. Es gib so Momente wo man erst ein paar Jahre später erkennt, ob es die richtige Abzweigung war oder nicht. 

Nationalrat ist für mich keine Option mehr! Obwohl ich immer noch erster Ersatz bin. Sollte widererwarten der Moment kommen, an dem ich nachrücken könnte, wäre das jetzt als Regierungsrätin kein Thema.

Genau … (lacht)

Ich reise sehr gern. In Australien und Neuseeland war ich noch nie. Das könnte noch etwas sein. Allerdings möchte ich jetzt nicht mal Kurzstrecken fliegen. Einfach, weil es mich nicht anmacht in dieser Situation, in der man ja nie genau weiss, wann wo, welche Vorschriften und Quarantänen gelten für längere Zeit aus der Schweiz rauszugehen. Ich habe Kollegen, die in Teneriffa gestrandet sind. Das war sehr unschön.

Schlagzeug spielen wollte ich schon immer und irgendwann muss ich es noch lernen.

Soviel ich weiss nicht – aber ich könnte ja anfangen und ein Schlagzeug im Büro aufstellen.

Gute Frage, aber mir kommt wirklich nichts in den Sinn. Ich bin wohl schon alles einmal gefragt worden.

Mag banal klingen – aber Gesundheit ist das grösste Glück. Oder auch gute Freunde, teilweise schon seit der Kindheit, zu haben. Und für mich die Berge vor dem Haus.

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