
Schulhaus-Neubau: Ein perfektes Zusammenspiel
Im Juni 2018 stimmte das Volk mit 56-Prozent Ja-Stimmen dem 7,8-Millionen-Franken Projekt zu. In einer Woche erreicht es bereits einen nächsten Meilenstein: Der Rohbau des neuen Schulhauses Reiden Mitte wird fertiggestellt.
«Als ich zum ersten Mal das neue Schulhaus betrat, war das ein emotionaler Moment», erzählte Bruno Geiser, der verantwortliche Gemeinderat für dieses Projekt, gestern an der Baustellenbegehung. Der Gemeinderat lud die Bildungs- und Controllingkommission sowie Vertreter des Steuerungsausschusses und die beiden Schulleiter ein, das Schulhaus zum ersten Mal von innen zu besichtigen. Stolz und sichtlich begeistert informierten die Parteien über den aktuellsten Stand. «Wir durften 60 bis 70 Prozent der Arbeiten an Firmen aus der näheren Umgebung vergeben», so Bruno Geiser. Auch Bauherrenvertreter Norbert Kremmel ist froh über den bisherigen Projektverlauf: «Es ist nicht selbstverständlich, dass wir Ende September geplant haben, aufzurichten, und es nun tatsächlich termingerecht passiert.» Durch die gute und frühzeitige Planung habe man eine relativ hohe Kostensicherheit, weil wenig Unvorhergesehenes passiere.
Im neuen Jahr soll der Ausbau beginnen
Nebst der guten Terminplanung rückte Kremmel auch das wirtschaftliche Bauen in den Vordergrund. So lösen spezielle Steine, die man für das Innere gebraucht hat, viele akustischen Probleme und sind gleichzeitig robust. «Wenn ein Stuhl gegen die Wand kippt, geht eher der Stuhl als die Wand kaputt», meinte Norbert Kremmel mit einem Lachen. Vor allem im 3,5 Meter hohen Singsaal im Erdgeschoss spielt die Akustik eine grosse Rolle. Gleich daneben lädt ein länglicher heller Raum zum Mittagstisch ein. Dieser wird am Schluss aus einem Mix von Stein, Holz und Glas daherkommen. «Die Kinder werden sich hier total wohl fühlen», so der Bauherrenvertreter. Ausgestattet mit einer kleinen Küche deckt der Raum viele Bedürfnisse der Schule ab. Aus dem Erdgeschoss führen breite Treppen ins erste, zweite und dritte Obergeschoss, wo insgesamt 15 Klassenzimmer, sechs IF- und sechs Gruppenräume darauf warten, fertiggestellt und bezogen zu werden. Weil das neue Schulhaus über zwei verschiedene Treppen verfügt, sind laut David Jurt, operativer Projektleiter, keine Brandschutzanforderungen nötig gewesen. «Die Lehrer können mit ihren Schülern die Gänge so dekorieren, wie sie möchten. Das war zentral», so Jurt. Ausserdem fielen so teure Abschlüsse zwischen Korridor und Schulzimmer weg.
Bis Ende Jahr soll das Gebäude für bis zu 260 Schüler abgedichtet und die Fenster montiert werden. Sobald im Inneren alles dicht und warm sei, könne man mit dem Ausbau anfangen. Zur Zeit plant die Schulleitung, welche Klassen im nächsten Sommer ins neue Schulhaus ziehen. Wenn alles so reibungslos weitergeht, lässt der nächste grosse Meilenstein sicherlich nicht lange auf sich warten.
Herr Geiser, was gefällt Ihnen persönlich als zuständiger Gemeinderat am besten am neuen Primarschulhaus?
Nachgefragt
Mir gefällt der Eingangsbereich sehr. Er ist breit, offen und einladend. Ausserdem finde ich die breite Treppe toll. Sie ist kindergerecht und nicht verwinkelt. So kommen sich die Schülerinnen und Schüler nicht in die Quere. Hinzu kommt, dass wir einfache Materialien ausgewählt haben, die mehrere Funktionen und Nutzen in sich vereinen, wie zum Beispiel die Bürersteine. Sie sind funktionell, langlebig und dienen gleichzeitig dem Schallschutz.
Welche Hürden mussten sie bislang nehmen?
Seit der Abstimmung habe ich nichts als Hürde wahrgenommen. Es läuft wirklich gut. Natürlich gibt es Verhandlungen, bei denen man sich durchsetzen muss, aber das gehört dazu. Wir sind gut organisiert und alle ziehen am gleichen Strick.
Das heisst also, Sie hatten keine schlaflosen Nächte deswegen?
Nein, und ich hoffe auch, dass dies so bleibt (lacht). Wir sind gut im Terminprogramm und auch die Kosten haben wir im Griff.
Welche Farben werden das Innere des Schulhauses prägen? Und welche Gruppen werden für den Entscheid hinzugezogen?
Wir haben eine Nutzergruppe auf die Beine gestellt, die aus Lehrpersonen und dem technischen Dienst besteht. Ein externer Farbberater wird uns beraten und uns ein Farbenkonzept vorschlagen. Die Nutzergruppe bespricht dies vor und kommt mit ihrem Vorschlag danach zum Steuerungsausschuss. Ich denke aber, dass die Räume sicherlich noch eine warme Nuance vertragen könnten. (kpe)