Schulhaus-Umnutzung: Wiliberger Gemeinderat formiert eine Arbeitsgruppe

Die zukünftige Nutzung der Schulliegenschaft in Wiliberg ist immer noch nicht geklärt. Bekanntlich hat die Tagesschule Wannenhof den Mietvertrag für die Schulliegenschaft auf Ende Juli 2021 gekündigt. Eine Nachfolgelösung für einen Schulbetrieb der Primarschule konnte nicht gefunden werden. Stattdessen besuchen die Wiliberger Primarschüler künftig die Schule in Reitnau (wir berichteten).

Damit die Gemeinde nicht alleine auf den Unterhaltkosten sitzen bleibt, muss ein Vertragspartner her, der die Schulliegenschaft nutzt. Dass diese in der Weilerzone mit öffentlicher Nutzung liegt, macht das Unterfangen umso schwieriger. So kommt beispielsweise ein gewinnorientierter Gewerbebetrieb nicht in Frage.

Gesucht sind Personen mit Ideen und Engagement

Eine neue Arbeitsgruppe soll Abhilfe schaffen, wie die Gemeinde im aktuellen Mitteilungsblatt kommuniziert. Gesucht sind Personen, die ihre Ideen einbringen und bereit sind, aktiv an der Lösungsfindung zu arbeiten, heisst es weiter. Gemeindeammann Patric Jakob ergänzt auf Anfrage: «Es wäre ideal, wenn wir bei den Personen möglichst verschiedene Hintergründe hätten. Jemand, der sich mit Immobilien auskennt, ein Architekt beispielsweise, wäre sicher gut.» Er schätzt, dass aufgrund der aktuellen Corona-Situation und der Gemeindegrösse eine fünfköpfige Arbeitsgruppe ideal wäre. Er sei positiv überrascht ob dem Anklang der Nachricht: «Es haben sich bereits vier Personen gemeldet, die gerne mitmachen würden», so Jakob. Doch er warte noch das Wochenende ab, bevor die Gruppe definitiv gebildet werde.

Noch nie hat Wiliberg zuvor eine externe Arbeitsgruppe gebildet. Wieso jetzt? «Es war nicht die Idee des Gemeinderats, sondern die eines Bürgers, der sich für die Entwicklung der Gemeinde interessiert», sagt Patric Jakob. In einem Gespräch mit dem Gemeindeammann schlug er diese Idee vor. Anfang Februar sollen alle Mitglieder der Arbeitsgruppe ein Dossier mit den nötigen Informationen erhalten, damit sie sich bis spätestens Anfang März für die erste Sitzung vorbereiten können. Danach sind bis im September monatliche Treffen geplant.

Kommt die Arbeitsgruppe nicht ein wenig zu spät? Schliesslich weiss der Gemeinderat schon seit Ende 2019, dass die Privatschule ihr Engagement nicht verlängern wird. Patric Jakob findet Nein, schliesslich beschäftigte sich eine Arbeitsgruppe aus Schulpflege und Gemeinderat seit knapp einem Jahr mit dem Thema: «Bis im August haben wir nach einer Lösung mit der Weiterführung des Schulbetriebs mit den Wiliberger Kindern gesucht. Als wir gesehen haben, dass das ein schwieriges Unterfangen wird, haben wir uns für die Lösung mit Reitnau entschieden», sagt Jakob. Seither habe es immer wieder Anfragen von Privatschulen gegeben, die das Schulhaus mieten wollten. «Das wäre sicherlich immer noch die ideale Lösung, weil man so nicht viele Massnahmen am Gebäude selbst vornehmen müsste», so Jakob.

Er präzisiert die Aufgabe der neuen Arbeitsgruppe: «Es ist nicht vorgegeben, dass sie das Gebäude beispielsweise umbauen muss. Die Lösung mit einer Privatschule zu suchen, kann durchaus ein Bestandteil der Arbeitsgruppe sein. Da sind wir offen und möchten parallele Abklärungen tätigen.» Wer aus dem Gemeinderat der Gruppe vorstehen wird, sei noch nicht geklärt. «Ich wäre aber bereit für diese Aufgabe», sagt der Gemeindeammann und ergänzt: «Ich bin sehr gespannt und freue mich auf den Start der Arbeitsgruppe.»