
Schulhausneubau: ig-reiden weiterhin in der Opposition
Das Schulhaus der Gemeinde Reiden soll bekanntlich vier- statt drei- oder fünfgeschossig werden, mit deutlich weniger Klassenzimmern ausgestattet sein sowie teilunterkellert werden und 7,8 statt fast zehn Millionen Franken kosten: So sehen es die neusten Pläne der Gemeinde Reiden vor. Über das Projekt Schulhaus Reiden Mitte und den Kredit wird am 10. Juni an der Abstimmungsurne entschieden (wir berichteten am 29. März). Auch das redimensionierte Projekt wird von der ig-reiden, die sich schon bei der ersten Vorlage im Jahre 2015 dagegen gestemmt hat, abgelehnt. «So erfreulich diese Kehrtwende aus unserer Sicht ist, so sehr bedauern wir, dass der Gemeinderat weiterhin versucht, die offensichtliche Fehlplanung seiner Vorgänger zurechtzubiegen, statt einen Neuanfang mit einem angemesseneren Konzept zu wagen», erklärt die Interessengemeinschaft für eine überparteiliche Gemeindepolitik.
Die ig-reiden weist darauf hin, dass mit dem Schulgebäude FAKT von Zinsli Architekten AG (Dagmersellen) «ein direkt einsetzbarer Bauplan vorliegt». Dieser würde den Bedürfnissen der Gemeinde Reiden – so die IG – «in fast idealer Weise» entsprechen. Der in Langnau wohnhafte Reider Stimmbürger und Architekt Luzius Zinsli hatte bereits im März eine kostengünstigere Variante mit Kosten inklusive Mobiliar in der Höhe von 2,9 Millionen Franken zur Diskussion gestellt. Er schlug lediglich acht Schulzimmer vor sowie einen Standort beim Pestalozzischulhaus.
Prognostizierte Schülerzahlen
Für die ig-reiden sind die prognostizierten Schülerzahlen offenbar ein Problem. Sie argumentiert, dass man lediglich von der Anzahl bereits geborener Kinder als verlässliche Planungsgrösse ausgehen kann. «Die igreiden begrüsst es, dass die Schulbehörde den Mut fand, von zu lange vertretenen, realitätsfremden Positionen abzurücken, was auf einen gangbaren Kompromiss hoffen liess. Wir bedauern, dass sie sich nicht zu einem echten Neustart durchringen konnte, obwohl dafür eine pfannenfertige Lösung vorliegen würde. Leider können wir auch das redimensionierte Projekt ‹Reiden Mitte› nicht unterstützen. Es beruht weiterhin auf übertriebenen Annahmen und einer unbescheidenen Konzeption.»