
Sechs Fakten über drei «Sommer»-Monate
Der Sommer 2021 mag einige unter uns enttäuscht haben. Stabile Hochdrucklagen waren selten bis inexistent. Oft mutete das Regenwetter beinahe herbstlich an. Temperaturtechnisch konnten zumindest Juli und August nicht an die heissen Sommermonate der letzten Jahre anknüpfen. Rekorde blieben trotzdem nicht aus.
S wie Sonnenschein: Eigentlich fing der Sommer gar nicht schlecht an. So bekamen wir im Juni sogar noch etwas mehr Sonne, als wir es vom Durchschnitt gewohnt sind. Im Juli schien die Sonne stellenweise jedoch mehr als 50 Stunden weniger häufig als normal. Auch im August war es zu bewölkt. Insgesamt ergibt sich bei den Sonnenstunden im Norden trotz Überschuss im Juni vielerorts ein leichtes Defizit.
O wie Orkanböe: Am späten Abend des 12. Juli zog eine Superzelle über die Schweiz. Sie sorgte nicht nur für Starkregen, Blitz und Donner, sondern auch für kräftigen Wind. Die stärkste Böe vermeldete die Messstation Egolzwil, hier wurde mit 135 km/h eine Orkanböe registriert.
M wie «Milder als gedacht»: War der Sommer 2021 im Vergleich zum langjährigen Durchschnitt eher zu warm oder zu kalt, was denken Sie? Ihr Bauchgefühl in allen Ehren, aber hier könnte es sich täuschen. Es ist der viel zu warme Juni, der die durchschnittlichen bis unterdurchschnittlichen Temperaturen im Juli und August mehr als auszugleichen vermochte.
M wie Maximaltemperatur: Auf der Alpennordseite meldete Bad Ragaz mit 33,6 Grad den höchsten Wert des Sommers. Im Süden war es mit 34,4 Grad in Locarno-Magadino am heissesten.
E wie Entladungen: In den vergangenen drei Sommermonaten haben sich schweizweit etwas mehr als 438 000 Blitze entladen, wie der Wetterdienst MeteoNews mitteilt. Somit schlug im Durchschnitt alle gut 18 Sekunden irgendwo in der Schweiz ein Blitz ein. Im Vergleich zu den letzten beiden Jahren (2020: rund 210 000 Blitze, 2019: rund 336 000 Blitze) fiel die Anzahl Blitze in diesem Sommer deutlich höher aus. Der blitzreichste Monat war der Juni. Am meisten Blitze fanden im Kanton Zürich den Weg zur Erde.
R wie Regenwetter: Insbesondere der Juni und der Juli waren bezüglich Niederschläge Monate der Extreme. So war der Sommer insgesamt denn auch verbreitet zu nass und vielerorts zu bewölkt. Vereinzelt konnten sogar neue Junirekorde registriert werden, wie beispielsweise in Buchs-Aarau. Auch im Juli wurden Niederschlagsrekorde gebrochen. So gab es teilweise auch grössere Überschwemmungen und kritische Pegelstände von Seen und Flüssen.
Nun scheint es, als wolle uns der Spätsommer für so einiges entschädigen, was wir in diesem Sommer an meteorologischem Frust erleiden mussten. Auch in dieser speziellen Heitere-Woche erwarten uns Sonnenschein und Temperaturen bis 26 Grad. Vermutlich kriegen wir nun deutlich mehr Sonne ab, als dies in der «traditionellen» Heitere-Woche Anfang August der Fall gewesen wäre. Gegen das Wochenende hin nimmt die Schauerneigung zwar etwas zu, doch sind wir nach diesem Sommer ja bescheiden geworden.