
«Sich mit fremden Federn schmücken»
Am 27. August konnte der aufgestockte Kindergarten Paradiesli in Aarburg besichtigt werden. Eines vorneweg, ich begrüsse das nun vorhandene Bauwerk. Weshalb schreiben nun Mitglieder der FDP Aarburg: «In Aarburg ist in Rekordzeit und gerade richtig auf den Beginn des Schuljahres ein neuer Kindergarten eröffnet worden» und «Gemeinderat und Grossratskandidat Dino Di Fronzo habe die Planung für einen neuen Kindergarten nach der Gemeindeversammlung 2019 aufgegeben. Es wurden verschiedene Alternativen geprüft, die Aufstockung des bestehenden Kindergartens Paradiesli schwang jedoch obenauf». Ich frage mich jedoch, welche Alternativen mussten geprüft werden, wurde doch bereits für den Neubau «Doppelkindergarten» im Jahr 2013 in der Machbarkeitsstudie den Standort und Bauvariante aufgezeigt. Ebenso wurde er als Holz-Elementbau mit Holzfassade geplant, der auch bei einer späteren Aufstockung als zweigeschossiger 4-fach-Kiga gut proportioniert die Verbindung von der MZA zum EFH-Quartier Bornfeld schafft.
Nun folgt das Schulterklopfen der FDP-Mitglieder und ehemaligen Gemeindeammänner: «Gute Leistung des Bauherrn Dino Di Fronzo: In neun Monaten fertig, termingerecht und kostengünstig, dabei nicht ‹billig› oder ‹gespart›, sondern noch ansprechend. Weitere solche Projekte erwünscht» oder «Dino Di Fronzo ist innovativ und hat Ideen, wie etwas rasch umgesetzt werden kann. Er denkt auch in Varianten» und «Ein modulares Konzept, welches nun auch in anderen Gemeinden umgesetzt wird. Wir sind stolz, dass wir mit diesem Projekt einen Beitrag an eine professionelle, schnelle und kostengünstige Bauweise geschaffen haben». Ein weiterer: «Es ist zu hoffen, dass die modulare Bauweise auch in anderen Gemeinden aus Gründen der Kosteneffizienz vertieft geprüft wird.»
Ja, ich bin auch der Meinung, dass innovative, kosteneffiziente und gute Varianten ausgearbeitet wurden, dies jedoch bereits im 2013 und nicht erst jetzt! An der Gmeind im November 2013 wurde der Kredit von 2,19 Millionen Franken bewilligt. Der Spatenstich erfolgte am 28. Februar 2014, der Bezug anfangs Juli nach nur vier Monaten Bauzeit rechtzeitig auf das neue Schuljahr im August 2014. Das nenne ich Rekordzeit, denn die Umgebung und Anschlussarbeiten musste auch noch gemacht werden!
Als Hohn finde ich dann noch den Kommentar: «Mir scheint noch wichtig, dass hier kostengünstig gebaut wurde und nicht einfach wieder so ein Millionenbau erstellt wurde à la Solitär.»
Die gleichen Personen fanden an der Gmeind im November 2013, der Doppel-Kiga sei zu teuer – heute ist er innovativ? Und nun schiesst man auf das Projekt Solitär, das übrigens die gleiche Bauweise aufweist (Kreditbegehren vom November 2015). «Eine Aufstockung des neuen Solitär-baus wird (analog Prinzip Doppel-Kiga Paradiesli) möglich sein.» Dieser konnte übrigens nach gut sechs Monaten in Betrieb genommen werden.
Liebe FDP-Mitglieder, man kann sich so einiges schönreden, aber ich habe auch nicht vergessen, unter welcher Führung man jahrelang mit Dauerprovisorien (Container) unterrichten musste, alles schlechtgeredet wurde und angeblich zu teuer sei, nur weil nicht die FDP involviert war. Nun darf man sich selber Bauherr nennen und jetzt ist alles super und innovativ!
Sandro Huber, Aarburg