Sieben Häuser sollen auf den Ankenberg

Noch haben die weidenden Pferde der Tierklinik 24 Aussicht auf einen grünen Hügel. Bald dürfte sich das ändern. Sieben Ein- respektive Zweifamilienhäuser sollen im Staffelbacher Gebiet Ankenberg entstehen. Aktuell läuft das Mitwirkungsverfahren zum erforderlichen Gestaltungsplan, der noch bis zum 4. Juni öffentlich aufliegt.

Keine auffälligen Bauten sollen am Ankenberg entstehen. So will es der Gestaltungsplan. Das neue Quartier soll sich bescheiden ins Gelände einfügen. Es sind naturnahe Farben vorgeschrieben. Dachterrassen und Glasbrüstungen sind keine gestattet. Ist der Zeitpunkt geeignet für ein neues Quartier? 2017 führte Staffelbach mit einer Leerwohnungsziffer von 8 Prozent die regionale Liste der Gemeinden mit den meisten leerstehenden Wohnungen an. Dies unter anderem wegen der Grossüberbauung «Im Oberfeldpark», von vielen «Staumauer» genannt. «Zwar hatten wir viele Leerwohnungen, aber Staffelbach hatte im letzten Jahr auch das grösste Wachstum im Aargau», sagt Gemeindeammann Max Hauri. Bei einer solchen Grossüberbauung brauche es seine Zeit, bis alle Wohnungen besetzt seien, das sei sowohl den Bauherren wie auch der Gemeinde bewusst gewesen.

Zudem, so Hauri, habe eine Gemeinde sehr wenig Einfluss auf die Bautätigkeit von Grundeigentümern. Besässen diese Bauland, so müsse die Gemeinde die Erschliessung gewährleisten. «Wenn wir keine weiteren Bauten wollten, müssten wir die noch bestehenden Wohnzonen auszonen. Doch wollen wir uns die Möglichkeit, zu wachsen, nicht auf diese Weise vergeben.»

Realisiert werden hätte das Projekt eigentlich schon viel früher. Das Gebiet liegt schon von jeher in der Wohnzone. 2011 beantragten die Grundeigentümer einer Parzelle die Erschliessung des Grundstücks. «Damals führten wir ein Mitwirkungsverfahren zum Erschliessungsplan und zur Teiländerung des Bauzonen- und Kulturlandplans durch», sagt Hauri. Geplant gewesen war die Erschliessung zweier Ankenberg-Parzellen als Wohngebiet. Doch während des Mitwirkungsverfahrens machte der Eigentümer der einen Parzelle einen Rückzieher. Sein Land lag auf einem steilen Hügelabschnitt, die Erschliessung wäre teuer gekommen. Er wollte stattdessen seine Parzelle in Landwirtschaftszone umwandeln lassen. «Danach hiess es: von vorne anfangen», so Hauri.

Tierklinik plant Erweiterung

«Der Ankenberg ist das letzte Projekt, das wir mittels Teilrevision realisieren dürfen», sagt Hauri. Für künftige Projekte setze der Kanton eine Gesamtrevision der Nutzungsplanung voraus. Diese soll nun angegangen werden. Auf 145 000 Franken kommen die jüngst berechneten Kosten der Gesamtrevision. Davon wurden 60 000 Franken von den Stimmbürgern bereits 2016 genehmigt. An der Gemeindeversammlung vom 8. Juni wird nun ein zusätzlicher Kredit von 80 000 Franken beantragt.

Auch am Fuss des Ankenbergs, ausserhalb des Gestaltungsplans, dürfte es in den nächsten Jahren zu Veränderungen kommen. Momentan zerschneidet der Zufahrtsweg zum Ankenberg das Terrain der Tierklinik 24. Im Rahmen der Erschliessung soll der Weg nun verlegt werden. «Unser Ziel ist es, der Tierklinik ein unzerschnittenes Betriebsareal zur Verfügung zu stellen», sagt Hauri. Die Tierklinik ist der Gemeinde von Wert. Hansjakob Leuenberger, Inhaber der Tierklinik 24, plant eine Erweiterung, unter anderem, um mehr Weidefläche für Pferde zu gewinnen. Dies soll auf der anschliessenden Ortsbürgerparzelle geschehen, die dazu bereits im Rahmen einer Teiländerung von einer Zone für öffentliche Bauten in eine Wohnzone gewandelt wurde. Als nächster Schritt soll zwischen Leuenberger und der Ortsbürgergemeinde ein Baurechtsvertrag abgeschlossen werden, damit die Klinik-Erweiterung realisiert werden kann.