
Sirenen und dusselige Retter am Turnerabend

Der eine oder andere mag sich vielleicht noch an die Zeit erinnern, als man in den Dorfläden der Schweiz – zwar auch damals nicht ganz legal – Sprengstoff kaufen konnte. Die Geschichte «Bluet-Groppe Sprängstoff» der Kirchleerber Turner sah vor, dass dies noch immer so ist: Die dritte Generation der Ladenbesitzer hat mittlerweile richtig gehend Sprengstoff im Blut. Als ein Käufer gleich 300 Kilo Sprengstoff ordert, wird die Sache kompliziert.
An der Videowand spielten sich haarsträubende Szenen ab: Der schwer beladene, an einem Töffli befestigte Anhänger, explodierte mit einem heftigen Knall. Auf der Bühne sah man die Reigen «De Chlapf» von der Jugi, «D Rettig» übernahm der Turnverein und die «Ambulanz» übernahm der Damenturnverein, der die Verletzten einsammelte. Gestaunt hat wohl der eine oder andere über die Methode der Blutgruppenbestimmung: Nach einem Schluck aus dem «Blutproben-Röhrli» war für die zwei Doktoren klar, dass es sich hierbei um die «Bluet-Groppe Spräng-stoff» handelte.
Die Kirchleerber Turner haben sowohl bei der Geschichte zu ihrem Turnerabend als auch bei der Auswahl seiner Preise in der Tombola Kreativität bewiesen. So konnte sich zum Beispiel ein Gewinner über eine Motorsäge freuen.
Nur noch an einem Wochenende
Zum ersten Mal hat der Turnverein Kirchleerau seine Turnerabende nur noch an einem Wochenende auf die Bühne gebracht. «Als kleiner Verein, wie wir es sind, wird es immer schwieriger, genügend Leute zu haben, um die Turnerabende überhaupt durchführen zu können», sagte der Präsident Fabian Hauri mit etwas Wehmut in der Stimme und fügte an: «Sämtliche Turnerinnen und Turner haben mehrere Auftritte. Manchmal reicht die Zeit kaum, um sich zwischen den Vorträgen noch umzuziehen.»