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Sozialdiakonin soll «Kundschaft» in Kirche locken

Sozialdiakonin soll «Kundschaft» in Kirche locken

Die evangelisch-reformierte Kirche Grenchen-Bettlach schafft eine neue Stelle – das gab an der Kirchgemeindeversammlung zu reden.

André Weyermann

Die Markuskirche Bettlach soll teilsaniert werden.

Oliver Menge

Die Schaffung einer neuen Stelle «Sozialdiakonie» (60%), das Sanierungsprojekt Markussaal sowie Budget und Finanzplan bis 2025 standen auf der Traktandenliste der Kirchgemeindeversammlung der reformierten Kirche Grenchen-Bettlach. Zu einer regen Diskussion führte dabei der Punkt Sozialdiakonie.

Priska Schnyder, Präsidentin der Personalkommission, und Kirchgemeindepräsidentin Nelly Furer verweisen darauf, dass viele Menschen, darunter ganze Familien, aus der Kirche austreten und die Kirchgemeinde im Moment kaum neue Personengruppen ansprechen würde. Deshalb habe der Kirchgemeinderat eine 60 % Stelle für eine Sozialdiakonin einstimmig gutgeheissen. Ihr soll es obliegen, neue Mitglieder für die aktive Beteiligung am kirchlichen Leben zu begeistern.

Insbesondere im Bereich junge Erwachsene, junge Familien und Menschen im mittleren Alter sieht man noch Potenzial. Man habe zwar Ideen, wie dies geschehen könnte, möchte aber der neuen Mitarbeiterin auch die Freiheit lassen, eigene Vorstellungen umsetzen zu können.

Aus der Mitte der Versammlung wurden Stimmen laut, die dieses Vorgehen kritisierten. Die angespannte Finanzlage wurde angesprochen, dann die Frage, ob diese Aufgabe nicht mit dem bereits bestehenden Personal (Pfarrkollegium, Kath­echeten, Jugendarbeiter) angegangen werden könnte. Dies sei kaum möglich, weil einerseits eine andere «Kundschaft» angesprochen werden soll und es andererseits die zeitlichen Ressourcen der vorgeschlagenen Personen kaum möglich machten, noch weitere Funktionen zu übernehmen, wurde entgegnet. Der Vorschlag passierte schliesslich mit 12 zu einer Stimme bei 10 Enthaltungen.

Das Budget sieht einen Aufwandüberschuss von 74’346 Franken in der Erfolgsrechnung ab. Verwalter Sven Schär bezeichnete das Ergebnis als nicht zufriedenstellend, es müssten weitere Anstrengungen auf der Ausgaben -wie auf der Einnahmenseite gemacht werden.

Eine Teilsanierung mit noch offener Kostenfrage

Investiert wird in die Teilsanierung Markussaal, wobei über den Heizungsersatz (vorgesehen ist eine Wärmepumpe/Erdsonde) noch nicht bestimmt werden konnte, da die Kosten von zwei Spezialfirmen ganz unterschiedlich beziffert wurden. So hatten die Stimmberechtigten über Investitionen von knapp 108’000 Franken zu befinden. Dank Bausubventionen der Bezirkssynode Solothurn von gegen 174’000 Franken für den getätigten Ersatz diverser Heizungen im Bereich Zwinglihaus und Pfarrhäuser Zwinglistrasse, resultiert in der Investitionsrechnung gar ein Plus von etwas über 66’000 Franken.

Trotzdem. Die Finanzlage der reformierten Kirchgemeinde bleibt anspannt, wie ein Blick auf den Finanzplan 2022-2025 verrät. Man wird wohl in Zukunft die jährlichen Investitionen nicht durch selbsterwirtschaftete Mittel decken können und muss so auf das Eigenkapital zurückgreifen. Wie Verwalter Sven Schär erklärte, gelte es darum, möglichst schnell eine schwarze Null zu schreiben. Im Moment verfügt die evangelisch-reformierte Kirchgemeinde noch über flüssige Mittel von 2 Millionen Franken.

Freiwillige Mitstreiter werden gesucht

Kirchgemeindepräsidentin Nelly Furer dankte in ihrem Rückblick den vielen Personen, die sich für eine lebendige Kirche einsetzten. Und doch: Mehr (freiwillige) Mitarbeitende wären wünschenswert. Denn selbst drei Sitze im Kirchgemeinderat sind noch vakant und auch in den Kommissionen werden noch Leute gesucht. Interessierte seien herzlich willkommen.

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