
Spektakuläre Züglete: Schötzer Altersheim wurde um 27 Meter verschoben


Kurz nach 9 Uhr begann die Verschiebung, gegen 14 Uhr war die Tat vollbracht, wie Stefan Wülser, Geschäftsführer der Mauritiusheim Schötz AG, auf Anfrage der Nachrichtenagentur Keystone-SDA sagte. Während rund fünf Stunden rückte das Gebäude Zentimeter um Zentimeter zur Seite – es ging zwei Stunden schneller als ursprünglich geplant.
Zwischenfälle gab es laut Wülser keine. Sobald das Haus in Betrieb genommen sei, also unter anderem Strom- und Wasseranschlüsse kontrolliert wurden, könnten die Bewohnerinnen und Bewohner das Gebäude bereits wieder beziehen. Die Verschiebung wurde von der Firma Iten AG aus Oberägeri ZG ausgeführt, die über Erfahrung mit Gebäudeverschiebungen verfügt.
Im September 2017 hatte das Schötzer Stimmvolk beschlossen, dass das Mauritiusheim umfassend erneuert werden soll. Um die Umbauphase für die Bewohner möglichst erträglich zu machen, entschieden sich die Verantwortlichen für eine aussergewöhnliche Lösung: Der Hausteil auf dem Areal, wo der Neubau zu stehen kommt, solle um 27 Meter verschoben werden.
Abriss nach Verschiebung
Die Verschiebung ist nicht nur interessant für die Bewohnerinnen und Bewohner, weil sie im verschobenen Gebäude wohnen können, bis der geplante Neubau fertig ist. Danach ziehen sie ins neu erstellte Pflegezentrum und das verschobene Gebäude wird abgerissen. Auch für das Budget ist sie erfreulich: Im Vergleich zu allen anderen geprüften Alternativen sei dies die kostengünstigste Variante, heisst es weiter. Ist das neue Pflegezentrum bezogen, erfolgt als letzte Etappe der Umbau des ältesten Teils, in dem die Wohnungen mit Assistenz eingerichtet werden. Im Winter 2023 sollen alle Arbeiten abgeschlossen sein.