
Stadttelefon löst Kommunikation aus
Statement des Kunsthauses Zofingen zum Leserbrief «Steuergelder sinnvoll eingesetzt?» von Daniel Wülser. (Ausgabe vom 28. August)
Das Projekt Stadttelefon von Frank und Patrik Riklin aus St. Gallen löst Kommunikation aus. Die Idee hinter dem Telefon funktioniert und viele Bewohnerinnen und Bewohner oder Passanten der Altstadt wurden bisher schon in ein Gespräch mit Fremden involviert. Nicht alle macht es glücklich. Nicht jeder ist zufrieden. Themen kommen auf den Tisch, wie Lärmemission oder Steuergelder. Es geht um Verantwortung, um das Bewusstsein und den Umgang miteinander. Wie gehen Anrufer mit den Bewohnerinnen um? Wie gehen diese mit den Anrufern um? Ein Anruf nach 22 Uhr kann Empörung auslösen, wenn dem so ist – dann bitte dringend abnehmen und in einem Gespräch auf die Nachtruhe hinweisen.
Beim Stadttelefon geht es einmal mehr, wie so oft in der Kunst, nicht um Geld, sondern um den Inhalt und Idealismus. Das Stadttelefon ermöglicht eine lebendige Kommunikationskultur und den Austausch mit der Bevölkerung untereinander. Mit dem Brief hat Stadtammann Hans-Ruedi Hottiger die Idee des Projektes unterstützt. Was die Finanzierung angeht, können wir die Öffentlichkeit beruhigen. Der Postversand, der vor allem an die Altstadtbewohnerinnen und Altstadtbewohner ging, sowie der Druck des Briefes, die Montage und Leitung des Telefons sind durch das Engagement der Künstler und des Vereins Kunsthaus Zofingen finanziert worden.
Das Stadttelefon ist weiterhin bis zum 20. Oktober für Sie da. Rufen Sie an, aber bedenken Sie bitte die Nachtruhe (22 bis 7 Uhr): 0901 62 4800 (70 Rappen/min)
Claudia Waldner, Kuratorin Kunsthaus Zofingen