
«Steinechsen-Wettbewerb»: 2’000 Franken «Schulreise-Geld» für Klasse aus Uerkheim

Die Bestände der einheimischen Reptilien und Amphibien haben in den letzten Jahrzehnten in der Schweiz teilweise dramatisch abgenommen. Gründe dafür sind die intensive Bebauung und landwirtschaftliche Nutzung und somit ein Verlust der Lebensräume für diese Tiere.
Grosse Steinechsen als zusätzlicher Lebensraum
Reptilien und Amphibien sind daher auf neue Lebensräume angewiesen. Besonders gut eignen sich hierfür Steinhaufen in Kiesgruben. Im Rahmen seines 20-jährigen Jubiläums hat der VKB Aargau gemeinsam mit dem Naturama einen Wettbewerb durchgeführt, an dem 33 Schulklassen teilnahmen. Im April und Mai 2018 haben diese Klassen in Kiesabbaustellen im Kanton Aargau unter Anleitung von Naturfachleuten insgesamt 30 Echsen aus Stein gebaut. Diese bieten unter anderem Reptilien und Amphibien Unterschlupf und tragen so zur Artenvielfalt bei. Die Steinechse ist denn auch zum Symbol für nachhaltiges Arbeiten in Aargauer Kiesabbaustellen geworden.
Beat Haller, Leiter Abteilung Natur/Boden beim Fachverband der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie, hat mit seinem Team alle nötigen Vorbereitungen getroffen, damit die angemeldeten Schulklassen beste Voraussetzungen für den Bau der Steinechsen vorfinden. Er sagt: «Eidechsen mögen warme, besonnte Standorte. Sie brauchen aber zugleich Unterschlupfmöglichkeiten in der unmittelbaren Umgebung, damit sie sich vor ihren Feinden verstecken können.» Zusammen mit den Verantwortlichen der Abbaustellen suchte Beat Hallers Team ausserdem Standorte aus, die sich in der Nähe von bewachsenen Flächen und Wasser befinden.
Kiesgruben: wichtig für Ökonomie und Artenvielfalt
Kies- und Betonwerke sind wichtig für die Schweizer Ökonomie. Denn ohne heimische Rohstoffe wäre die Schweiz beim Bau von Brücken, Strassen und Häusern auf Importe angewiesen. Den Mitgliedfirmen des VKB Aargau ist ein naturnaher Abbau von Kies und Sand sehr wichtig. Seit der Verbandsgründung vor 20 Jahren schaffen sie daher während des Materialabbaus Lebensräume für seltenen Tier- und Pflanzenarten. Thomas Merz, Präsident des VKB Aargau sagt: «Wir bauen Kies auf umweltschonende Weise ab und sorgen für Lebensraum von Tieren und Pflanzen. Es freut uns, dass wir mit diesem aktuellen Projekt Reptilien und Amphibien Unterschlupf bieten und somit etwas zur Artenvielfalt beitragen.»
Dreimal 2‘000 Franken für die Schulreise
Rund zwei Tage haben die Jury-Mitglieder Katja Glogner (Projektleiterin Naturama), Beat Haller (Leiter Abteilung Natur/Boden, der Schweizerischen Kies- und Betonindustrie), Eva Furrer (Künstlerische Leiterin beim Bau der Steinechsen in Lenzburg) und Andreas Röthlisberger (VKB Aargau) damit verbracht, die 30 Steinechsen zu begutachten. Der Beurteilung lagen verschiedene Kriterien zugrunde, etwa die kreative Umsetzung, die Integration des Bauwerks in die Umgebung, die Färbung der Augen etc. «Die Wahl der Gewinner fiel uns nicht leicht, da viele der Echsen sehr gut gemacht sind», betonen die Jury-Mitglieder. Heute hat Landammann und Regierungsrat Alex Hürzeler den drei Gewinnerklassen aus dem Schulheim St. Johann in Klingnau sowie aus den Schulen in Uerkheim und Widen je einen Check von 2‘000 Franken als Beitrag an die nächste Schulreise überreicht. Während der VKB Aargau das Preisgeld beisteuerte, wird das Naturama die Gewinnerklassen bei der Planung dieser Reise unterstützen.

