
Strassenlärm soll dank verschiedener Sanierungsmassnahmen weniger werden
Dank der Ortskernumfahrung wurde es ruhiger in Aarburg. Blechlawinen, die sich durch die engen Strassen quälen, gehören der Vergangenheit an. Inzwischen ist die Strasse, die durch das Städtli führt, keine Kantonsstrasse mehr, sondern wurde zur Gemeindestrasse degradiert. «Da der Kanton Strassen grundsätzlich in saniertem Zustand an Gemeinden abgibt, wird die alte K103 in das vorliegende Sanierungsprojekt integriert und zusammen mit den übrigen Kantonsstrassen vollständig saniert», schreibt der Kanton in einem Projektbericht zur Lärmschutzsanierung.
Denn trotz Umfahrung: Die Häuser und Liegenschaften entlang der bestehenden Kantonsstrasse K104 (südliche Ausfahrt Ortskernumfahrung bis eingangs Oftringen bei der Franke), der K103 (von der Oltner Grenze über die Hofmattstrasse bis zur Autobahneinfahrt an der Grenze zu Rothrist) sowie der K310 und der Strasse durch das Städtli leiden noch immer übermässig unter dem Strassenlärm. Aus diesem Grund plant der Kanton Aargau nun eine umfassende Lärmschutzsanierung. Seit gestern liegen die Pläne auf der Gemeindeverwaltung sowie online (www.ag.ch/auflage-strassenprojekte) auf.
Grenzwerte bei 200 Gebäuden überschritten
Mit neuen Strassenbelägen, dem Einbau von Schallschutzfenstern sowie mit Temporeduktionen soll dem Lärm entgegengewirkt werden. Wichtig: Der geplante Ausbau der K103 (Oltnerstrasse) zwischen der Gemeindegrenze zu Olten und dem Festungstunnel ist im Lärmschutzprojekt nicht berücksichtigt worden. «Im Rahmen des Ausbauprojekts werden die Lärmbelastungen und die Lärmschutzmassnahmen für die betroffenen Liegenschaften sowie allfällige Bundesbeiträge separat abgeklärt werden», heisst es im Projektbeschrieb. Gemäss vorliegenden Dokumenten sind die Immissionsgrenzwerte im Beurteilungszustand ohne Massnahmen bei 200 Liegenschaften sowie bei 4 nicht überbauten Parzellen überschritten. «Insgesamt sind rund 1373 Personen von Grenzwertüberschreitungen betroffen», heisst es weiter.
Neue Beläge in den nächsten 20 Jahren
Eine Temporeduktion sieht man im nördlichen Einfahrtsbereich der K103 von 60 auf 50 km/h vor. Damit können die Lärmemissionen um –1 dBA reduziert werden. Die Grobprüfung habe ergeben, dass in Aarburg eine Signalisation von Tempo 30 auf den Kantonsstrassen nicht möglich ist. Weiter sollen in den nächsten 20 Jahren alle älteren Beläge durch lärmarme Beläge ersetzt werden. «Dank der Belagserneuerung können die Lärmemissionen in den entsprechenden Bereichen um 2 bis 4 dBA reduziert werden. Aber selbst mit diesen Massnahmen werden die Immissionsgrenzwerte noch bei 177 Liegenschaften und 4 Bauparzellen überschritten sein, und bei einer Liegenschaft mit Gewerbenutzung wird der Alarmwert erreicht sein», heisst es im Bericht. Für diese Gebäude und Parzellen liegen begründete Erleichterungsanträge vor. Für 69 Liegenschaften seien aufgrund der Belastung Akustische Projekte ausgearbeitet worden. Diese legen fest, wo Schallschutzfenster und Schalldämmlüfter eingebaut werden. «Die Eigentümer von 23 Liegenschaften verzichten auf ihren Sanierungsanspruch», heisst es im Bericht weiter.
Die Kosten der Sanierungsmassnahmen inklusive Belagssanierung betragen ca. 2,5 Millionen Franken. Diese werden aufgeteilt auf Bund, Kanton und Gemeinde. Aarburg wird 793 952 Franken übernehmen. Geplant ist, die noch nicht ausgeführten Massnahmen ab 2022 umzusetzen.