
Suhr: 68-Jähriger erschossen: «Der Mann stürmte mit Messer auf Polizisten zu» ++ Partnerin festgenommen
Ein 68-jähriger Schweizer aus Suhr sei mit einem Messer bewaffnet und drohe mit Suizid, hiess es in einem Alarm, den die Aargauer Kantonspolizei um 22.15 Uhr am Montagabend erreichte.
Eine Polizei-Patrouille traf den Mann in der Nähe des Wohnhauses in Suhr an. Dabei kam es zu einer verbalen Auseinandersetzung zwischen dem Mann und der Polizei, wie die Aargauer Staatsanwaltschaft in einer Mitteilung schreibt. In der Folge habe ein Polizist die Schusswaffe einsetzen müssen, weil er vom 68-Jährigen mit einem Messer bedroht worden war.
Bernhard Graser, Mediensprecher der Aargauer Kantonspolizei sagt:Der Mann ist mit einem Messer auf einen Polizisten zugestürmt, woraufhin dieser von seiner Dienstwaffe Gebrauch gemacht hat.
Reanimationsmassnahmen schlagen fehl
Fünf Schüsse seien gefallen, schilderte eine Anwohnerin unserer Reporterin vor Ort. Die Staatsanwaltschaft bestätigt dies in ihrer Mitteilung. Kurze Zeit später habe die Polizei die Partnerin des 68-Jährigen mitten in der Siedlung verhaftet, sagt die Anwohnerin weiter. Die Partnerin habe laut geschrien: «Lebt er noch? Lebt er noch?»
Der angeschossene Mann wurde von der sofort ausgerückten Ambulanz betreut. Die Massnahmen zur Reanimation schlugen jedoch fehl.
Schussabgabe: Verfahren wegen vorsätzlicher Tötung
Bei einer polizeilichen Schussabgabe wird von Amtes wegen geprüft, ob diese verhältnismässig war. Die Staatsanwaltschaft Lenzburg-Aarau hat gegen den Kantonspolizisten, der von der Dienstwaffe Gebrauch gemacht hat, ein Verfahren eröffnet wegen vorsätzlicher Tötung.
Im Aargauer Polizeigesetz ist geregelt, wann ein Polizist schiessen kann. Die Dienstwaffe gebrauchen darf er bei Notwehr, um eine Flucht zu oder eine schwere Straftat zu verhindern oder wenn die Person für Dritte gefährlich ist.
Paar war polizeibekannt
Der Verstorbene und seine 37-jährige Partnerin fielen offenbar nicht zum ersten Mal negativ auf: «Sie waren schon vor diesem Einsatz polizeibekannt», sagt Mediensprecher Graser gegenüber dem «Blick». Im Nachgang des Vorfalls sei auch die Partnerin gegenüber den Beamten «ausfällig» geworden. «Es kam deshalb auch noch zu einem Pfefferspray-Einsatz», so Graser.
Die Ermittlungen laufen. Wegen des Einsatzes wurde das Wohnquartier in Suhr zwischenzeitlich abgesperrt. Die Kriminaltechnischen Arbeiten wurden dem forensischen Institut Zürich übertragen. Die polizeilichen Ermittlungen werden von der Luzerner Polizei geführt, teilt die Aargauer Staatsanwaltschaft mit.