
Sunrise-UPC-Chef André Krause: «Die Schweiz war zu vorsichtig mit Restriktionen für Ungeimpfte»
Seit Ende 2020 treten Sunrise und UPC gemeinsam auf – mit Ihnen als Chef. Eine ihrer ersten Amtshandlungen war die Ankündigung, 450 Mitarbeitende zu entlassen. Musste das sein?
André Krause: Es macht nie Spass, Mitarbeitende zu entlassen. Wenn zwei Unternehmen dieser Grösse zusammenkommen, ist es klar, dass es Doppelspurigkeiten gibt. Wir haben versucht, die Entlassungen so sozialverträglich wie möglich vorzunehmen und den Mitarbeitenden schnell Klarheit zu verschaffen. Besonders schwierig war es, dass wir die Gespräche wegen der Pandemie teils per Video führen mussten. Ich finde, das ist nicht die Art und Weise, wie das geschehen sollte. Die Mitarbeitenden sassen zu Hause und hatten wenig physischen Kontakt zu Kollegen.
Wie führen Sie zwei Unternehmen mit Mitarbeitern zusammen, die in den letzten Monaten vor allem im Home-Office sassen?
Das ist schwieriger als in einer Organisation, die schon stabil ist. Wir haben Teams, in denen sich die Hälfte persönlich und die andere Hälfte nur per Video-Call gesehen hat. Ich bin stolz darauf, wie unsere Mitarbeitenden das bewältigt haben. Wir konnten in den letzten Monaten stärker als der Markt wachsen und haben Marktanteile gewonnen. Teilweise haben wir mehr Kunden gewonnen als unsere Mitbewerber kombiniert. Davor ziehe ich den Hut.
Wie wird bei Ihnen Home-Office in Zukunft gehandhabt werden?
Eine Rückkehr zur alten Normalität wird es nicht geben. Wir hatten schon als Teil der Integration geplant, den Mitarbeitenden zu ermöglichen, zwischen dem Arbeiten zuhause und am Büroarbeitsplatz wählen zu können. Sie werden zwei oder drei Tage von Zuhause arbeiten können.
Solche Hybridmodelle funktionieren aber nur unter gewissen Umständen. So ist es wichtig, dass es physische Interaktionen zwischen einzelnen Mitarbeitenden und in den Teams gibt. Es bringt nichts, wenn jemand ins Büro kommt und dann acht Stunden in Videokonferenzen ist. Bei der Teamsitzung müssen alle Mitarbeitenden vor Ort sein. Die lange Zeit des Home-Office hat gewisse Schwächen des Modells offengelegt.
Welche?
Das Mentoring und das Coaching blieben auf der Strecke. Wer neu bei uns angefangen hat, hatte gar nie richtig Gelegenheit, das Unternehmen kennen zu lernen oder Kollegen über die Schultern zu schauen. Gerade in der Integrationsphase braucht es die persönliche Interaktion auch, um neue Produkte und Strategien zu entwickeln. Die alltägliche Arbeit wird immer erledigt, aber um Vertrauen aufzubauen, sich als Team zu verstehen und herauszufinden, wie der Einzelne tickt, braucht es das physische Zusammenkommen. Übrigens haben wir uns selbst auf Stufe der Geschäftsleitung erst im Dezember zum ersten Mal alle physisch getroffen.
Arbeitgeber dürfen neu das Covid-Zertifikat einsetzen. Ein Thema auch für Sunrise UPC?
Ein Entscheid ist noch nicht gefallen. Ich würde das Zertifikat bei uns gerne einsetzen, natürlich mit den entsprechenden Vorkehrungen zum Datenschutz. Ich glaube, das ist eine gute Lösung, um ein Stück weit zur Normalität zurückzukommen. Wir führen auch mit den Führungskräften Veranstaltungen mit Zertifikat durch. Das ist viel einfacher, weil wir ohne Maske und Abstandsregelungen miteinander arbeiten und kommunizieren können.
Die Impfquote in der Schweiz ist tief. Die Wirtschaft hat sich lange sehr zurückhaltend geäussert zum Thema. Ein Fehler?
Dieser Vorwurf trifft auf uns nicht zu. Ich habe mich sowohl zur Corona-App als auch zur Impfung immer sehr klar geäussert und war ein Testimonial des Bundesamtes für Gesundheit für die Impfung. Ich finde auch, dass die Schweiz zu vorsichtig war mit Restriktionen für Ungeimpfte. Da hätten wir konsequenter sein müssen. In Dänemark fallen jetzt alle Restriktionen. Dort ist die Impfquote aber sehr viel höher als bei uns – und selbst da sind die Wissenschaftler noch immer kritisch. Wir müssen es schaffen, auch diese hohe Impfquote zu erreichen. Das erfordert mehr Mut.
Sind Sie für einen Impfzwang?
In den USA fordern erste Unternehmen, dass Mitarbeitende geimpft sein müssen. Ich bin kein Freund eines Zwangs, aber wir müssen den Menschen deutlich machen, dass die Impfung eine soziale Verantwortung ist, die ein jeder hat. Herdenimmunität kann nicht Sache der anderen sein.
Sie sind jetzt seit 10 Jahren bei Sunrise. Geändert hat sich seither im Schweizer Telekom-Markt nicht viel: Die Swisscom dominiert in weiterhin in allen Bereichen.
Das sehe ich nicht so. Es ist kein Markt, in dem Anteile in grossem Umfang jedes Jahr neu verteilt werden. Viele Kunden sind in längerfristigen Verträgen gebunden. Dadurch kommt jedes Jahr nur ein bestimmter Anteil Kunden wieder auf den Markt, der umverteilt werden kann. An diesen Umverteilungen konnten wir in den letzten Jahren positiv partizipieren und die Marktanteile zu unseren Gunsten verschieben.
Das erstaunt nicht bei der gegenwärtigen Rabattschlacht. Sie dürften wohl fast keine Abos mehr zu regulären Preisen verkaufen.
Ja, wir haben einen sehr intensiven Markt. Neukunden können häufig von zeitlich begrenzen Angeboten profitieren. Die Idee dahinter ist natürlich, grössere Kundenbeziehungen aufzubauen und weitere Produkte verkaufen zu können. Verluste machen wir mit den Rabatten nicht, aber natürlich haben wir auch schon mehr Profit geschrieben mit höheren Preisen. Auch wenn das häufig nicht so gesehen wird: Schweizer Kunden erfreuen sich an einem sehr guten Preis-Leistungsverhältnis und exzellenten Netzen. Flatrates im Mobilfunk finden sie in kaum einem europäischen Land zu den Preisen, die wir bieten – und die Netzqualität sowieso nicht.
Darunter leidet doch die Servicequalität. Kaum ein Call Center von ihnen steht in der Schweiz.
Unser Kundenservice war in den letzten Monaten tatsächlich unter Druck, weil wir so viele Anrufe hatten wie noch nie zuvor. Das hat damit zu tun, dass wir viele Kunden gewonnen haben und die physischen Kanäle wegen der Pandemie nicht im gleichen Umfang zur Verfügung standen oder genutzt wurden. Dort haben wir nachgebessert und viel investiert, um mehr Mitarbeitende zu den Hotlines zu bringen und das alte Qualitätsniveau wiederherzustellen.
Wenig kundenfreundlich ist auch ihr Verhalten bei Kündigungen. UPC-Kunden dürfen nur noch telefonisch, nicht mehr schriftlich kündigen.
Die gleiche Regel gilt seit drei Jahren bei Sunrise und unsere Erfahrungen sind durchweg positiv. Fakt ist, dass sowieso weniger als 5 Prozent der Kündigungen schriftlich eingingen. Wir präferieren ein Kündigungsgespräch, um die Gründe herauszufinden und Missverständnisse aufzuklären. Da können wir unser Beratungspotential den Kunden nochmals zur Verfügung stellen.
Konsumentenanwälte sind sich aber einig: Eine schriftliche Kündigung gilt. Glauben Sie, ihr Vorgehen würde einer gerichtlichen Überprüfung standhalten?
Ich habe nicht das Gefühl, dass das ein grosses Problem ist. Unsere Bedingungen sind in den AGB klar festgehalten. Ausserdem sind wir kulant, wenn jemand schriftlich kündigt und suchen das Gespräch.
Was ändert sich jetzt, da Sunrise und UPC zusammen sind?
Durch die Kombination der beiden Unternehmen haben wir das erste Mal einen Wettbewerber zur Swisscom, der in allen Marktbereichen bei 30 Prozent Marktanteil liegt und damit die richtige Grösse hat, um Investitionen zu tätigen und die Swisscom in ihrer Position herauszufordern. Wird das jetzt die Dynamik in Mark dramatisch ändern? Nein, aber es wird weiterhin einen hoffentlich kontinuierlichen Trend zu uns geben.
Sunrise UPC ist ein eher sperriger Name. Bleibt es dabei?
Wir werden unser Markenportfolio in Richtung einer Hauptmarke entwickeln. Aber es wird noch einige Monate oder Quartale dauern, bis wir überall und bei allen Produkten unter einer einheitlichen Marke auftreten. Wir können nicht einfach eine Marke wegnehmen, sondern müssen das entsprechend vorbereiten und die Kunden der betroffenen Marke begleiten.
Heute gibt es verschiedene TV-Boxen oder WLAN-Router für Sunrise- und UPC-Kunden. Und in Zukunft?
In den nächsten Monaten, vielleicht schon Wochen werden wir ein gemeinsames Produkteportfolio unter dem Namen Sunrise lancieren.
UPC ist als Kabelnetz-Betreiber bekannt, während Sunrise auf Glasfaser und Kupferleitungen setzt. Werden Sie eine der Technologien aufgeben?
Wir bieten unseren Kunden die beste geeignete Infrastruktur. Das geht von Glasfaserkabeln über das Kabelnetz bis hin zu alten DSL-Technologien auf Kupfer. Das Kabelnetz ist schon heute zu 98 Prozent auch eine Glasfasertechnologie. Nur auf den letzten Metern wird das klassische Koax-Kabel eingesetzt, mit dem aber auch sehr hohe Bandbreiten realisiert werden können. Wir können schon jetzt Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s auf dem Kabelnetz realisieren, in den nächsten Jahren werden es 10 Gbit/s werden. Gleichzeitig wird es immer mehr mit Glasfaser erschlossene Gebiete geben und dort werden wir unseren Kunden auch Glasfaser anbieten.
Wie hoch ist derzeit die Abdeckung mit Glasfaserkabeln?
Wir erreichen heute 35 bis 40 Prozent der Bevölkerung über Glasfaserkabel. Es dauert nun weitere fünf bis sieben Jahre, bis wir auf 60 bis 65 Prozent kommen.
Das heisst aber auch: In Gebieten, wo es Kabelnetze und Glasfaserkabel gibt, brauchen sie eigentlich das Kabelnetz nicht mehr. Ist es ein Auslaufmodell?
Nein. Es ist eine leistungsfähige Technologie. Ältere Technologien werden viel länger leben, als wir es uns heute vorstellen. Es gibt viele Kunden, die mit alten Infrastrukturen noch immer eine Produktqualität erhalten, die völlig ausreichend ist und mit der sie zufrieden sind. Es ist auch nicht so, dass unsere Glasfaser-Kunden am zufriedensten sind. Hinzu kommt: Wir haben die gute Ausgangslage, dass unsere Kabelnetz zu fast 100 Prozent in eigenen Leerrohren liegt.
Wir können darin im Zweifel Glasfaserkabel verlegen, ohne gleich die ganze Strasse aufreissen zu müssen. Wenn das ökonomisch Sinn macht, werden wir es auch tun. Sinnvoll ist es, Kooperationsmodelle zu schaffen, mit denen die Schweiz möglichst flächendeckend mit Glasfaser versorgt werden kann. Über Kooperationen können auch die Ausbaukosten reduziert werden. Leider ist es so, dass der Ausbau von Glasfaserkabeln in der Schweiz mit am teuersten ist in Europa.
Woran liegt das?
Das hängt mit der Besiedlungsdichte, aber auch mit dem Ausbaustandard zusammen. In England wird mit Wurfkabeln gearbeitet und die Löcher für die Kabel werden einfach in die Wände gebohrt. Das geht hierzulande nicht.
Was geschieht mit den 35 Prozent der Haushalte, die nach jetziger Planung auch in ein paar Jahren keinen Glasfaser-Anschluss haben?
Ich denke nicht, dass es ökonomisch Sinn macht, diese verbleidenden 35 Prozent mit Glasfaser zu erschliessen, auch nicht für die Swisscom. Das wird ökonomisch schwierig, wenn es keine anderen Finanzierungsmodelle gibt, also etwa eine Beteiligung der Hauseigentümer oder staatliche Subventionen. Denn die Kosten in diesen Gebieten können pro Anschluss deutlich über dem Wert von 3000 bis 4000 Franken liegen, den ein Festnetz-Kunde über die ganze Kundenbeziehung für ein Unternehmen in der Regel hat.
Wie wollen sie diese Kunden denn sonst versorgen?
Über die Mobilfunktechnologie 5G können wir ihnen schon heute Geschwindigkeiten von 1 Gbit/s im Download und 200 Mbit/s im Upload bieten mit sehr respektablen Reaktionszeiten von 14 bis 16 Millisekunden. Das ist zum Teil deutlich besser als die alte Kupferinfrastruktur – und wird künftig noch besser.
Gleichzeitig beklagt sich ihre Branche regelmässig darüber, dass der 5G-Ausbau in der Schweiz nicht vorankomme.
Das ist auch ein grosses Problem. Normalerweise baut man eine neue Technologie von den Städten in die Peripherie hinaus. Bei 5G sind wir umgekehrt vorgegangen und haben aus der Peripherie in die Städte hineingebaut.
Warum?
In der Peripherie hatten wir häufig noch die Möglichkeit, bestehende Antennen auszubauen oder neue aufzustellen, weil die Emissionsgrenzwerte noch nicht ausgeschöpft waren. In den Städten haben wir an vielen Stellen diese Möglichkeit nicht mehr.
Dabei werben sie mit einer hohen 5G-Abdeckung auch in den Städten.
Wir haben eine tolle Abdeckung. Aber nur ausserhalb der Städte ist 5G mit wirklich hohen Geschwindigkeiten möglich. In den Städten können wir häufig nur kleinere Frequenzbandbreiten für 5G nutzen. Das führt dazu, dass wir dort bei weitem nicht die Kapazität verbauen können, die wir künftig brauchen. Das ist der aktuelle Zielkonflikt. Die Datennutzung in unseren Mobilfunknetzen verdoppelt sich alle ein bis zwei Jahre, aber in den Städten sind wir schon heute mit dem 4G-Netz teilweise an den Kapazitätsgrenzen. 5G bietet sieben- bis zehnmal mehr Kapazität, aber kann nicht richtig ausgebaut werden.
Wohin führt das?
Wenn wir die geltenden Restriktionen nicht lösen, werden wir in den Ballungsgebieten in einen Datenstau kommen. Es ist wie bei allen Infrastrukturen: Wir können das Problem nicht erst lösen, wenn es akut ist. Das lässt sich nicht in drei Monaten machen, das braucht eine Vorlaufzeit. Deshalb steht die Branche zusammen.
Es geht wohl vor allem um Grenzwerte, die Sie lockern möchten.
Sie sind sicher ein Thema. Ein anderes Thema ist jenes der Korrekturfaktoren für adaptive Antennen. Wir mussten lange warten, bis der Bund nun endlich diese Frage geklärt hat. Jetzt diskutieren die Kantone diese Regeln wieder, obwohl sie klar sind. Das ist eine enorm schwierige Situation, wenn man sich vor Augen führt, dass unsere Grenzwerte schon zehnmal tiefer sind als im Rest von Europa und unter der Empfehlung der Weltgesundheitsorganisation WHO.
Wenn Antennen weniger stark strahlen dürfen, dann könnten sie auch einfach mehr Antennen bauen und so ein dichteres Netz bereitstellen.
Das ist eine Illusion. Es gibt diese Argumentation: Lassen wir halt die Grenzwerte tief und bauen 26’000 Antennenstandorte mehr. Das ist eine Utopie, die weder ökonomisch noch praktisch umsetzbar ist. Schon nur bei den Immobilienpreisen, die wir heute in der Schweiz sehen, ist es fast unmöglich, neue Antennenstandorte zu finden.
Wie könnte das Problem behoben werden?
Wir führen keine faktenbasierte Diskussion. Wir würden uns von staatlicher Seite deutlich mehr Aufklärungsarbeit wünschen. Gleichzeitig müssen die Weisungen zu den Korrekturfaktoren jetzt auch von den Kantonen akzeptiert werden. Die Rechtslage ist klar. Hier gibt es einen Kompetenzstreit zwischen Bund und Kantonen, der dringend geklärt werden muss.
Im Bereich der Fiktion haben sie ein Problem. Kunden nutzen immer häufiger Streamingdienste wie Netflix oder Amazon Prime und kaufen weniger Videos in ihrer Video-On-Demand-Plattform.
Das ist sowieso ein minimal kleines Geschäft und eher eine Randerscheinung. Natürlich sind diese Angebote durch Streamingdienste weiter unter Druck. Deshalb bauen wir eine neue TV-Plattform, auf welcher die Kunden einfachen Zugang zu all diesen Streaming-Diensten haben.
Das ist im Vergleich zum TV-Angebot der Swisscom bei ihnen eher schlecht gelöst.
Das stimmt, deshalb kommt das neue Produkt. Auf der neuen TV-Plattform ist die Integration von solchen Diensten sehr gut gelöst. Wir wollen unseren Kunden das breiteste Angebot machen, sei es bei den Streamingdiensten, den Sportanbietern wie Mysports, Blue, Dazn oder Sky oder im klassischen linearen Fernsehen, wo wir sehr gut aufgestellt sind.
Bei den Kunden beliebt ist das Replay, mit dem sich TV-Sendungen aus der Vergangenheit anschauen lassen und Werbung überspringen lässt. Auf Druck der Fernsehsender wird das Angebot unattraktiver. Künftig müssen Kunden im Replay entweder Werbespots anschauen, die sie nicht überspringen können, oder mehr bezahlen.
Es geht darum, eine Balance zu finden. Free-TV-Sender leben von den Werbeeinnahmen. Wenn die Zuschauer die Werbung überspringen, ist das Geschäftsmodell nicht mehr tragfähig und ihre Existenz in Frage gestellt. Das wollen die Kunden auch nicht. Einerseits wird das Angebot etwas unattraktiver. Auf der anderen Seite wird noch immer sehr viel weniger Werbung gezeigt als im normalen TV und diese lässt sich zudem personalisieren und ist damit viel relevanter für einzelne Zuschauer. Ich finde, das ist eine gute Lösung.
Die Swisscom machte zuletzt Negativschlagzeilen wegen vieler Pannen beim Notruf. Könnten sie das besser?
Mit dem Kanton Zürich sind wir in Diskussionen, weil wir als weiterer Anbieter zur Verfügung stehen möchten. Ich glaube, es macht durchaus Sinn, dass man bei solchen kritischen Services im Zweifel mit verschiedenen Anbietern parallel arbeitet, um die Ausfallsicherheit zu erhöhen.
Klar ist aber: Die Komplexität in der Technologie nimmt kontinuierlich zu. Früher, als noch alles hart verdrahtet war, konnte faktisch nichts schiefgehen. Heute ist einfach viel Software im Einsatz und die Systeme sind hoch komplex. Ich will nicht schönreden, was passiert ist. Natürlich ist es nicht gut, wenn ein so wichtiger Service so lange ausfällt. Aber ich kann auch keine Garantie abgeben, dass wir das immer fehlerfrei hinkriegen würden.
Ihr wohl bekanntestes Testimonial ist Roger Federer. Wann singt er wieder für sie, wie zuletzt in einem Werbespot für Sunrise?
Das war eine besondere Idee, die von den allermeisten Kunden gut angenommen wurde. Wir haben einen länger laufenden Vertrag mit ihm und planen noch viele Aktionen. Wir haben die Schweiz nicht im Namen und müssen uns den Bezug zum Land härter erarbeiten als andere. Das tun wir mit Federer, aber auch mit der neuen Partnerschaft mit Swiss Ski.
Singen Sie das nächste Mal mit?
(lacht) Nein, ich tue wohl allen einen Gefallen, wenn ich darauf verzichte.
Eine Telekom-Karriere