
SVP-Giezendanner will wissen, wohin die Millionen der Aargauischen Kantonalbank fliessen
So zügig Benjamin Giezendanner im letzten Jahr durch die Grossratssitzungen führte, so sperrig ist der Titel seines ersten Vorstosses im neuen Parlamentsjahr. Aber manchmal muss man etwas sperrig sein, wenn man es genau wissen will: «Interpellation Benjamin Giezendanner, SVP, Rothrist, vom 20. März 2018 betreffend Verteilung des Steueraufwands der Aargauischen Kantonalbank auf die Standortgemeinden sowie betreffend Verteilung des Sponsoringaufwands innerhalb des Kantons Aargau».
Giezendanner stellt fest, die AKB habe 2017 «in einem anspruchsvollen Markt mit 145,6 Millionen Franken einen hohen Gewinn erwirtschaftet» (die AZ berichtete). Der Aargau profitiert davon unter anderem durch die Gewinnbeteiligung, die die AKB – zu 100 Prozent im Besitz des Kantons – jährlich dem Kanton abliefert. Aber auch via Steuern, die sie Kanton und Standortgemeinden zahlt.
Profitiert vor allem Aarau?
Hier will es Giezendanner genauer wissen: Wie viele Steuern werden bezahlt? In welchen Gemeinden? Wie gross ist der Anteil des Kantons? Anhand welcher Kriterien werden die Beiträge berechnet? Und, so fragt Giezendanner zudem: «Beurteilt der Regierungsrat die praktizierte Aufteilung der Steuererträge gegenüber den Standortgemeinden als fair und transparent hinsichtlich der erwirtschafteten Gewinne innerhalb der Regionen?»
Offenbar vermutet der SVP-Vertreter, dass der Grossteil der AKB-Millionen in die Kantonshauptstadt fliesst – weil die Bank in Aarau ihren Hauptsitz hat. Und er lässt anklingen, dass dies in seinen Augen im «Kanton der Regionen» nicht der Idealfall wäre. Auf Nachfrage sagt Giezendanner: «Es gibt auch in Rothrist eine AKB-Niederlassung, mich interessiert, wie viel Steuergeld die Bank hier abliefert und nach welchen Kriterien die Aufteilung zwischen den einzelnen Standortgemeinden erfolgt.»
Sponsoring regional verteilt?
Weiter interessiert sich Giezendanner für die Verwendung der Sponsorengelder. Die AKB ist bekannt dafür, zahlreiche Veranstaltungen und Institutionen in Kultur, Sport und Wirtschaft zu unterstützen. Davon profitieren etwa die Lenzburgiade, Argovia Philharmonic, das Stadttheater Olten, der FC Aarau Frauen, der Aargauische Leichtathletikverband oder das Naturama Aarau.
Weil die AKB jüngst auch drei Millionen Franken für das Kulturprojekt Alte Reithalle Aarau sprach, will Giezendanner nun wissen, wie viel Sponsoringgeld insgesamt verteilt wird und wohin dieses fliesst, welches Gremium für die Vergaben zuständig ist und ob die Regierung die heutige Vergabepolitik «regional ausgewogen» empfinde.