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SVP-Präsident Marco Chiesa will Impfpflicht für Pflegepersonal

SVP-Präsident Marco Chiesa will Impfpflicht für Pflegepersonal

Statt die Impfung für alle propagiert SVP-Präsident Marco Chiesa die Rückbesinnung auf altbewährte Hygieneregeln. Und einzelne Berufsgruppen wie die Pflege sollen zur Impfung gezwungen werden.

Samuel Thomi

Spricht sich für eine Impfpflicht fürs Pflegepersonal aus: SVP-Präsident Marco Chiesa.

Keystone

SVP-Präsident Marco Chiesa spricht sich für eine Impfpflicht für das Pflegepersonal aus. In einem Interview mit den Tamedia-Zeitungen vom Dienstag erklärte der Tessiner Ständerat, er sei zwar gegen eine allgemeine Impfpflicht. Bei beruflichem Kontakt mit besonders verletzlichen Personen könne eine solche aber «durchaus Sinn» machen. Einen möglichen Anwendungsfall sieht er in der Pflege. Entsprechend «überrascht» zeigt sich Chiesa in dem Gespräch darüber, dass sich der Pflegepersonalverband gegen eine Impfpflicht ausspreche.

Insgesamt hält Marco Chiesa die Fokussierung auf die Impfung im Kampf gegen die Coronapandemie jedoch für falsch. Niemand spreche mehr von ganz einfachen und dennoch wirksamen Massnahmen wie Maskentragen, Händewaschen oder Distanzhalten. Denn auch Geimpfte könnten ja das Virus übertragen oder sogar daran erkranken. Und ginge es nach dem SVP-Präsidenten, würden auch Coronatests sofort wieder gratis werden.

Zu seinem Fernbleiben beim Impf-Appell der Präsidien aller Parteien im Rahmen der vergangenen nationalen Impfwoche sagte Marco Chiesa, das sei lediglich «eine Inszenierung» gewesen, «um die Zeitungsseiten zu füllen». Dabei würden die Parteichefs ihren Einfluss überschätzen: «Die Leute rennen nicht gleich ins nächste Impfzentrum, nur weil die Parteipräsidenten dazu aufgerufen haben.»

Und sowieso sei er selber ja geimpft und habe dazu auch schon früher in einem Videobeitrag aufgerufen. Seine Kinder werde er jedoch «nicht zwangsimpfen» lassen.

Und nach SVP-Bundesrat Ueli Maurer bricht auch dessen Parteipräsident eine Lanze für Impfkritiker und Massnahmen-Skeptiker: «Wir sollten akzeptieren, dass es Menschen gibt, die sich nicht impfen lassen wollen», sagt er in dem Interview weiter. Es gehe nicht an, Andersdenkende auszugrenzen. Ansonsten riskiere man, dass sich die Impfskeptiker radikalisieren.

Zudem kritisiert Marco Chiesa die Medien pauschal, diese würden «Druck ausüben und Panik schüren». Er dagegen wehre sich mit seiner Partei wie «die grosse Mehrheit» auch in der Pandemie gegen den «Eingriff in die Grundrechte und die Willkür der Massnahmen». Zu radikalen Gruppierungen oder Verschwörungstheoretikern dagegen pflege er «keinen Kontakt». Und auf Gewalt bei Demonstrationen gegen Coronamassnahmen gibt es als Antwort laut Chiesa nur das Strafrecht.

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