
SVP-Rösti will mit Schweizer Tierprodukten das Klima retten – doch er irrt
Die SVP scheint einen Weg gefunden zu haben, ihre Klimafreundlichkeit unter Beweis zu stellen. Wer wirklich etwas gegen die Klimaerwärmung unternehmen wolle, müsse auf regionale Produkte aus der Schweizer Landwirtschaft setzen, sagte SVP-Präsident Albert Rösti gegenüber der «NZZ am Sonntag»: Dies sei nicht nur gut für das Klima, sondern stärke auch die Schweizer Bauern, behauptete Rösti. Für die SVP mag das ein eleganter Weg zu sein, Umweltpolitik mit den Interessen der Bauern gleichzuschalten, doch helfen Röstis Ernährungstipps wirklich dem Klima?
Ausländische Soja ist besser als ihr Ruf
Fleischesser verursachen doppelt so viel CO2
Um die Ernährungsstile miteinander zu vergleichen, hat das Forschungsinistitut die verursachten Treibhausgase in CO2-Äquivalente umgerechnet. Mit Abstand am klimafreundlichsten schneiden die Vegetarier ab mit einem Ausstoss von 1124 Kilogramm CO2 pro Jahr.
Ganz anders die Liebhaber von Tierprodukten: Wer stark auf tierische Proteine aus Fleisch, Milch und Eiern setzt, verursacht einen rund doppelt so hohen Ausstoss an Treibhausgasen wie Vegetarier. Für Personen, die sich durchschnittlich ernähren, beträgt die Umweltbelastung 1836 Kilogramm CO2.
Rinder produzieren Treibhausgase
Die schlechte Bilanz von Tier- und Milchprodukten hängt vor allem damit zusammen, dass Rinder beim Wiederkäuen Methangase ausstossen. «Methan ist im Vergleich zum Kohlendioxid das 23-fach potentere Treibhausgas», sagt Gyssler vom WWF.
Hinzu kommt, dass für Fleischprodukte sehr viele Kalorien investiert werden müssen. 7 bis 15 Kilogramm Futtermittel pro Kilo Fleisch sei dazu nötig, sagt Gyssler vom WWF. Für sie ist klar: «Wer sich klimafreundlich ernähren will, sollte möglichst viele pflanzliche Nahrungsmittel zu sich nehmen und auf Fleisch und Milchprodukte verzichten.»