
Swisscom schliesst bald das Gebiet Adelboden ans bestehende Glasfasernetz an
Beim Bahnhof, an der Dorf- und Oberdorfstrasse kann man bereits ultraschnell über Glasfasernetz im Internet surfen. Ab Herbst 2022 soll das auch im nördlichen Teil der Gemeinde möglich sein. Wie die Swisscom am Montag mitteilte, sollen die Bauarbeiten im Frühling 2022 beginnen und die Einwohnerinnen und Einwohner des Gebietes Adelboden im Herbst ans neue Glasfasernetz angeschlossen werden.
Zuvor seien aber noch verschiedene Vorarbeiten nötig. Dazu gehöre unter anderem das Einholen der Bewilligung für die Ausbauarbeiten auf privaten wie auch öffentlichen Grundstücken. Die Swisscom will dafür demnächst die Eigentümer kontaktieren und Details besprechen. Mit der Gemeinde steht das Unternehmen bereits im Kontakt. In einem weiteren Schritt muss zudem die vorhandene Infrastruktur zum Teil aufgerüstet werden, um die höheren Bandbreiten übertragen zu können. Die Bauarbeiten sollen abgestimmt erfolgen. Die Gemeinde Wikon führt dazu Koordinationssitzungen mit verschiedenen Infrastrukturunternehmen durch, damit die Werke anstehende Arbeiten zusammen durchführen können und die Strassen nicht immer neu aufreissen müssen. «Jedoch gibt es im Gebiet Adelboden momentan kein anderes konkretes Strassensanierungsprojekt», sagt Andrea Bussmann, Abteilungsleiterin Bau und Infrastruktur der Gemeinde Wikon.
Schnelles Internet ist für die Bevölkerung zentral
«Schnelles Internet ist für die Bevölkerung extrem wichtig», fügt Bussmann hinzu. Nicht nur weil mit neuen Anwendungen immer grössere Datenmengen übertragen werden. Sondern weil als Folge der Pandemie immer noch viele Leute im Homeoffice arbeiteten. «Daher freuen wir uns sehr, dass bald das ganze Gemeindegebiet ans Glasfasernetz angeschlossen ist.» Die Swisscom wird das Glasfasernetz bis 200 Meter vor die Liegenschaften ziehen und dann die sogenannte letzte Meile mit einem Kupferkabel überbrücken. Damit werden Übertragungsgeschwindigkeiten von 300 bis 500 Mbit pro Sekunde realistisch. Zum Vergleich: «Ein durchschnittlicher Vierpersonenhaushalt benötigt rund 100 Mbit pro Sekunde», sagt Swisscom-Sprecherin Sabrina Hubacher auf Anfrage.
Weil im Glasfasernetz jährlich immer mehr Daten übertragen werden, rüstet sich Swisscom für die Zukunft. In einem zweiten Schritt sollen dann anstelle der Kupferleitungen auch auf den letzten Metern Glasfaserkabel in die Haushalte gezogen werden. Damit macht man Gamer froh. Sie schätzen bei hochauflösenden Spielen die Topqualität und kurze Reaktionszeit, sagt Hubacher. Ausserdem werde Ultra-HD-Fernsehen auf bis zu fünf Geräten möglich und mehrere Personen könnten mit datenintensiven Anwendungen online sein, ohne dass dadurch die Übertragungsgeschwindigkeit beeinträchtigt würde. Geplant sei dieser Endausbau in einigen Jahren. «Wann genau, steht noch nicht fest», so Hubacher.
Die Swisscom ist federführend beim Ausbau von Glasfasertechnologien in der Gemeinde Wikon, jedoch kann die Bevölkerung frei zwischen verschiedenen Anbietern wählen. So bieten etwa Wingo, M-Budget oder Sunrise Produkte auf dem Swisscom Netz an.
Keine neuen Mobilfunkantennen nötig
Der Ausbau des Glasfasernetzes in Wikon hat noch einen anderen Vorteil: Beziehen die Leute ihr schnelles Internet aus dem Kabel, sind für die Datenmengen keine neuen Mobilfunkantennen nötig. In abgelegenen Gebieten verfolgen die Anbieter die Strategie, Breitband-Internet über 5G-Mobilfunkantennen zu ermöglichen, was gelegentlich zu Widerstand führt. Indes sorgt meist der Bau neuer Antennen für Aufregung. Zumeist werden aber einfach die alten aufgerüstet.
Buchs und Uffikon werden ans Netz angeschlossen
Die Swisscom plant auch in Dagmersellen den Ausbau des bestehenden Glasfasernetzes, ist den Gemeinderatsnachrichten zu entnehmen. Erste Bauarbeiten sind ab Frühling geplant, im Herbst 2022 werden die ersten Haushalte von Buchs und Uffikon ans ultraschnelle Internet angeschlossen sein. Bevor die Glasfaserkabel verlegt werden, sind in Dagmersellen ebenfalls Vorarbeiten nötig. Dazu gehört unter anderem das Einholen der Bewilligung für die Ausbauarbeiten auf privaten wie auch öffentlichen Grundstücken. Die Firma Cirset werde im Auftrag von Swisscom die Eigentümer kontaktieren.