Thomas Burgherr tritt 2020 als Aargauer SVP-Chef zurück

In rund elf Monaten wählen die Aargauerinnen und Aargauer ein neues Kantonsparlament. Nicht nur in SVP-Kreisen war in den letzten Wochen darüber spekuliert worden, wer die Volkspartei in die nächsten Wahlen führen wird.

Kantonalpräsident ist seit bald acht Jahren der Wiliberger Holzbauunternehmer und Nationalrat Thomas Burgherr. Gestern nun liess Burgherr gegenüber dem Zofinger Tagblatt die Katze aus dem Sack: «Seit 1. März 2012 bin ich mit grosser Leidenschaft, Freude und Engagement Präsident der SVP Aargau. Obwohl ich die SVP Aargau sehr gerne führe, ist es nun an der Zeit, dass ich im nächsten Jahr das Zepter weitergeben werde», sagt Burgherr. «Ich freue mich, dass ich mich dann voll auf mein Nationalratsmandat und meine Unternehmertätigkeit konzentrieren kann. Der genaue Zeitpunkt der Ablösung werde ich mit der Geschäftsleitung noch festlegen.»

Seinen Rücktritt im Jahr 2020 habe er schon länger beschlossen. «Jetzt hat die Partei Zeit, meine Nachfolge zu regeln. Bis dahin werde ich die SVP Aargau top motiviert weiterführen», so Burgherr weiter. Der 57-Jährige hat ein schwieriges Jahr hinter sich. Zunächst die Auseinandersetzung mit Franziska Roth: Die SVP-Gesundheitsdirektorin zerstritt sich mit dem Parlament und der Parteileitung, am Ende stand sie völlig isoliert da. Sie trat dieses Jahr noch vor den Sommerferien zurück. Als Nachfolger portierte die SVP Jean-Pierre Gallati, der morgen Sonntag zu einem zweiten Wahlgang antreten muss.

Für den zweiten Wahlgang ist Burgherr zuversichtlich

Im Vorfeld der National- und Ständeratswahlen blies der Aargauer SVP ein steifer Wind entgegen. Die klassischen SVP-Themen gingen in der Debatte um den Klimawandel unter. Der grüne Wahlsieg kostete die Aargauer SVP einen Nationalratssitz; trotzdem sei die Partei im Aargau mit einem blauen Auge davongekommen, so Burgherr. Für den morgigen Wahlsonntag ist er zuversichtlich: Wenn Hansjörg Knecht im zweiten Wahlgang den Sprung in den Ständerat schaffe und Gallati in den Regierungsrat einziehe, «dann gehen wir sogar gestärkt aus den Wahlen hervor», sagt er.