
Tierelend in Oftringen
Frau Dr. Breitenmoser, treten Sie zurück von Ihrem Posten! Das wäre die einzige logische Folgerung nach dieser Misere, es wäre ein Schuldeingeständnis, da Sie ganz offensichtlich überfordert waren, in diesem monströsen Fall durchzugreifen. An und für sich müssten Sie angezeigt werden wegen «unterlassener Hilfeleistung bei sterbenden Tieren». Es ist blanker Hohn, wenn Sie im Interview mit Chefredaktor Philippe Pfister treuherzig behaupten, am 19. Dezember 2019 sei eine (weitere) Kontrolle bei dem fehlbaren Tierhalter erfolgt und es sei nichts Gravierendes festgestellt worden. Eine Schande, so etwas zu behaupten! Sämtliche Personen, die sich immer wieder bei Ihnen gemeldet haben, werden somit desavouiert und nicht ernst genommen. Zudem eine glatte Lüge, denn die Räumlichkeiten, wo die Tiere dahinvegetierten respektive tot und verwesend in ihren Stallungen lagen, waren nicht zugänglich, da der Halter nicht anwesend war. Somit war das keine Kontrolle im eigentlichen Sinn, sondern die Amtsperson war lediglich vor Ort. Warum der von Ihnen abgesandte Mitarbeiter weder den Gestank noch die schreienden Tiere bemerkt haben soll, ist schlichtweg nicht nachvollziehbar. Ein ähnlicher Fall war Boningen, auch dort war die zuständige Amtstierärztin nicht fähig, richtig und zeitnah zu reagieren.
Ein Amtstierarzt oder eine -tierärztin sollte ein Vorbild sein für diejenigen, welche die Augen offenhalten, wenn Missstände im Tierwesen vorherrschen und diese melden. Vertrauen und Dankbarkeit, wenn diese Amtsstelle sich der Sache annimmt und sofortige Hilfe verspricht. «Bei Unterschreitung der gesetzlichen Mindestanforderungen greift der Kanton ein.» Dieser schöne Satz prangt auf der Website des Veterinärdienstes des Kantons Aargau. Eben, aber dazu braucht es auch die passende Person, die beherzt, kompromisslos und zügig durchgreift. Bei Ihnen, Frau Dr. Breitenmoser, war dies leider nicht der Fall.
Rebecca Thürler, Zofingen