Trotz Kostenüberschreitungen: Freibad in Reiden soll im Frühling geöffnet werden

Keine Freibadsaison ohne die Badi Reiden. Der Reider Gemeinderat will das Freibad in Reiden nach einer sanften Sanierung im Frühling öffnen. Es gehe dabei um die Rettung der Freibad-Saison 2021 und um die Badi Reiden AG, teilte er gestern in einer Mitteilung mit. Bis vor Kurzem war noch unklar, ob das Reider Freibad 2021 öffnen wird. Letzten Dezember beschloss die Badi Reiden AG zusammen mit der Gemeinde (Alleinaktionärin), die Sanierung des Freibades vorerst auf Eis zu legen. Dies, nachdem die neunmonatige Bauzeit zur Aufwertung des Hallenbades eine Kostenüberschreitung von 2,2 Millionen Franken verursacht hatte. Anstatt 7,3 Millionen Franken werden sich die Kosten für die Hallen- und Freibadsanierung schätzungsweise auf 9,5 Millionen Franken belaufen. Bei den Bauarbeiten an der 45 Jahre alten Anlage habe es einige bauliche Überraschungen gegeben, teilte der Gemeinderat damals mit (wir berichteten).

Schlussbericht soll Ende März vorliegen

Die Kostenüberschreitungen werden seit Mitte Januar von einer Taskforce untersucht. «Die Taskforce arbeitet mit Hochdruck und will ihren Abschlussbericht noch in diesem Frühling vorlegen. Dazu gehören auch Lösungsvorschläge, wie das angefangene Projekt auf lange Sicht abgeschlossen werden könnte», schreibt der Gemeinderat weiter. Der Schlussbericht soll Ende März vorliegen.

So lange wollte der Gemeinderat mit dem Entscheid zur Freibad-Öffnung nicht warten. Ihm sei es aus wirtschaftlicher und gesellschaftlicher Sicht wichtig, dass die Badi das Freibad im Frühling wieder in Betrieb nehmen könne, sagt Gemeindeschreiber Lukas Liem. «Deshalb wollte der Gemeinderat nicht bis zum Bericht der Taskforce warten, denn mit der Instandstellung muss jetzt begonnen werden, damit das Freibad rechtzeitig für die Badigäste zur Verfügung steht.»

Die Gemeinde bekräftigte bereits letzten Dezember, dass er im Frühling die Freibadsaison in der Badi Reiden eröffnen möchte. Deshalb sollen nur Sanierungsarbeiten ausgeführt werden, die unabdingbar seien. Das ist gemäss Liem beispielsweise die Badewassertechnik. «Vorerst verzichtet wird nun auf die komplette Erstellung des Erlebnisspielplatzes. Auch der Zaun um die ganze Anlage wird noch nicht ersetzt», sagt Liem.

Badi Reiden AG nimmt zusätzlichen Kredit auf

Um die Sanierung zu finanzieren, nimmt die Badi Reiden AG zu den bisherigen 4 Millionen Franken einen zusätzlichen Kredit von 700 000 Franken bei der Bank auf. Der Gemeinderat betont in der Medienmitteilung, dass dies keine zusätzlichen Bürgschaften für die Gemeinde mit sich bringt. Die Gemeinde Reiden zahlt der Badi Reiden AG einzig einen Vorschuss in der Höhe von 80 000 Franken. Dieser Vorschuss werde jedoch nach Abschluss der Sanierung durch den Sport-Toto-Fonds zurückvergütet und an die Gemeinde Reiden zurückbezahlt, betont Liem. Auch auf diesem Weg müssten keine zusätzlichen Steuergelder eingesetzt werden.

Die Inbetriebnahme des Freibades kann damit in den kommenden Wochen angegangen werden. Inwiefern die Sanierung des Freibads zu einem späteren Zeitpunkt auch noch ganz weitergeführt wird, ist aktuell noch nicht entschieden. «Wenn weitere finanzielle Mittel durch die Gemeinde erforderlich sind, ist es klar, dass die Reider Stimmbevölkerung das letzte Wort haben wird.»