
Über die Hälfte der Aargauer Schulpfleger demissioniert vorzeitig. Wo liegen die Gründe?
Gemäss Zahlen des Departements Volkswirtschaft und Inneres (DVI) demissionierten zwischen Januar 2014 und Juni 2020 vorzeitig 55.5 Prozent der Aargauer Schulpflegerinnen und Schulpfleger ihr Amt. Verglichen mit den Gemeinderäten, in der gleichen Zeitperiode, ist dies eine um rund 20 Prozent höhere Fluktuationsrate. Dort betrug die vorzeitige Demissionierung knapp 35 Prozent. Im Gemeindestrukturbericht des Kantons von 2017 wird bei den Gemeinderäten die hohe berufliche Belastung als Hauptgrund angegeben. Bei den Schulpflegern wurden die Gründe nicht erhoben. Wenn man davon ausgeht, dass auch hier bei einem grossen Teil die berufliche Belastung einer der Hauptgründe sein dürften, stellt sich immer noch die Frage, warum 20 Prozent mehr Schulpfleger als Gemeinderäte demissionieren? Eine der Erklärungen könnte sein, dass der Einflussbereich einer Schulpflege sehr stark eingeschränkt ist. Zum einen gibt das kantonale Schulgesetz die Vorgaben, zum anderen definiert der Gemeinderat (und die Gemeindeversammlung oder das Parlament) das Budget. Wo also liegen dann noch die Einflussmöglichkeiten einer Schulpflege? Manch frisch gewählter Schulpfleger reibt sich verwundert die Augen, was seine Aufgaben als «Verwaltungsrat» einer Schule tatsächlich sind und schmeisst frustriert nach kurzem «den Bettel» wieder hin. Es wird Zeit diesen Missstand zu korrigieren und die Schulpflege abzuschaffen, denn sie ist mit der Einführung der Schulleitungen überflüssig geworden. Deshalb 2 Mal Ja am 27. September für eine zeitgemässe Schulführung.
Roger Lussi, Schulpflegepräsident Strengelbach, Unterstützer im Komitee «2 Mal Ja für eine zeitgemässe Schulführung», Grossratskandidat CVP