Über Planungskredit wird an der Urne abgestimmt – Hochwasserschutz schon 2025?

Nach zwei abgelehnten Hochwasserschutzprojekten will der Gemeinderat Uerkheim am 14. Juni einen wichtigen Schritt schaffen: Die Bewohner sollen Ja sagen zu Planungsgeldern, mit denen der Kanton ein drittes Projekt ausarbeiten kann. Die Abstimmung bildet die erste Hürde. Die zweite – die Abstimmung über den Baukredit über voraussichtlich 6 Millionen Franken – folgt an einer späteren Gemeindeversammlung.

Was die normalerweise harmlos vor sich hinplätschernde Uerke bei heftigen Regenfällen anrichten kann, erlebte das Uerkental zuletzt schmerzhaft am  8. Juli 2017. Innert kurzer Zeit fiel so viel Regen, dass der Bach zum reissenden Strom anschwoll und das Dorf verwüstete. 1,12 Millionen Franken nicht gedeckte Kosten hat die gewaltige Überschwemmung vom Sommer 2017 dem Dorf reingespült, dazu kommen die unzähligen zerstörten Gegenstände von emotionalem Wert.

Wegen Dringlichkeit wird an Urne abgestimmt

Weil die Sommergmeind vom 15. Mai coronabedingt auf den 25. September verschoben werden musste, der Gemeinderat aber das Hochwasserschutzprojekt als dringlich erachtet, findet ein Urnengang statt. «Die Projektierung durch den Kanton soll unverzüglich an die Hand genommen werden, da ein nächstes Grossereignis wohl nur eine Frage der Zeit ist», lautet die Begründung in den Abstimmungsunterlagen. Und: Im Moment könne noch von einer relativ grossen Kostenbeteiligung von Bund und Kanton ausgegangen werden, was sich wegen der wirtschaftlichen Folgen des Coronavirus ändern könne.

Anders als bei den zwei abgelehnten Projekten hätte beim nun Vorgeschlagenen der Kanton die Federführung, wobei die Gemeinde mit einbezogen wird. Die Planungskosten, über die am 14. Juni abgestimmt wird, betragen 248000 Franken (durch später gesprochene Beiträge vom Bund und der aargauischen Gebäudeversicherung kann mit Nettokosten von 161200 Franken gerechnet werden). 

In den Abstimmungsunterlagen wird das Endprojekt bereits grob skizziert: Am südlichen Dorfrand (Höhe Rosen Koller) soll ein Damm gebaut und oberhalb ein Rückhaltebereich errichtet werden. Mit einem zusätzlichen Ausbau der kritischen Stellen durch das Dorf soll das bei einem Starkniederschlag anfallende Meteorwasser zurückgehalten werden können. Für das eigentliche Bauprojekt rechnet der  Gemeinderat mit Gesamtkosten von  6 Millionen Franken, wobei 1,5 Millionen auf Uerkheim fallen würden. Geht alles nach Plan, so könnte die letzte Bauetappe im Jahr 2025 beendet werden.

Finanzkommission rügt Vorprojekte

Die Finanzkommission Uerkheim (die bezüglich der beiden abgelehnten Vorlagen von «nicht gut durchdachten Projekten» spricht), gibt der Abstimmungsvorlage ihren Segen. Die vorliegende Lösung werde «wohl etwas teurer ausfallen, aber umso Nachhaltiger sein». Auch sieht die Finanzkommission Vorteile darin, dass neu der Kanton federführend ist: dies ermögliche «einen gewissen Spielraum zu einer guten Verhandlungsbasis mit der Nachbargemeinde und den betroffenen Landwirten».

Noch zwei weitere Kreditanträge kommen am 14. Juni an die Urne. Erstens 130000 Franken für den Einbau eines Siebrechens beim Regenrückhaltebecken, dessen Pumpen derzeit oft verstopfen. Zweitens weitere 130000 Franken für Belagssanierungen an der Steinenwald- und der Alten Hinterwilerstrasse sowie am Weiherweg.