
Überbauung «Alti Gärbi»: Der Verkehr ist der Knackpunkt

Das Areal «Alti Gärbi» in Aarburg verbindet das Städtli mit dem Wohngebiet an der Aare. Entsprechend hoch sind die Anforderungen an eine Überbauung. Eine solche ist seit Längerem in Planung. Anfang Dezember wurden die Anwohner über die weitere Vorgehensweise informiert. Medienvertreter waren keine zugelassen, damit eine offene Diskussion möglich war.
Das jetzt noch freie Grundstück auf dem Areal an der Aare soll mit einer angemessenen inneren Verdichtung mit Wohnungen bebaut werden. Im nordwestlichen Flügel der alten Gärbi sollen loftartige, flexibel bespielbare Wohnungen und eine Kindertagesstätte entstehen. Auftraggeberin der Arealgestaltung ist das Luzerner Unternehmen Romano & Christen Management AG. Auftragnehmer sind die Burkard Meyer Architekten AG in Baden sowie Maurus Schifferli Landschaftsarchitekt in Bern. Das Projekt der Burkard Meyer Architekten ging im Frühjahr 2019 als Sieger hervor. Anschliessend wurde das Siegerprojekt unter Beizug eines Landschaftsarchitekten vertieft und zu einem Richtprojekt ausgearbeitet. Dieses wurde im Sommer 2020 vom Aarburger Gemeinderat zustimmend zur Kenntnis genommen.
Die Bauherrschaft setzt sich zum Ziel, dass die Gärbi stehen bleibt, saniert, allenfalls angemessen erweitert und künftig als Wohn-/Dienstleistungsgebäude genutzt wird. Für die angrenzende unbebaute Arealfläche soll eine Wohnbebauung im Eigentumsstandard entwickelt werden. Seitens Eigentümerin ist noch nicht abschliessend entschieden, ob die Wohnungen verkauft oder vermietet werden.
Ein weiteres Ziel ist, dass das Aareufer eine hohe und ruhige Aufenthaltsqualität für die angrenzenden Wohnquartiere erhält. Eine Herausforderung ist die Verkehrsführung. Geplant ist, dass der motorisierte Verkehr über die bestehende Bebauung Gärbi via Letziweg sowie über den Hausmattweg zur neuen Wohnüberbauung geführt wird.
Möglichkeit zur Mitwirkung beim Gestaltungsplan
Gemäss Protokoll der Anwohnerinformation zeigten sich die Anwesenden zufrieden mit der Planung. Eine Sorge der Anwohner ist, ob die allfällige künftige Mehrbelastung des Areals durch Zubringer berücksichtigt wurde. Die Planer meinten, dass in der Alten Gärbi weder die Nutzung vergrössert wird noch zusätzliche Parkplätze geschaffen werden, weshalb nicht mit einer Zunahme des Verkehrs über den Letziweg zu rechnen sei. Die Situation auf dem Areal werde aber verbessert, da die vorhandenen rund 20 Parkplätze künftig ebenfalls in einer Tiefgarage untergebracht werden und die dadurch frei werdenden Flächen anderweitig genutzt werden können.
Ebenfalls Bedenken äusserten die Anwohner zum Thema Hochwasser. Im nachgelagerten Gestaltungsplanverfahren könne das zwingende Einhalten von Hochwasserschutzmassnahmen verbindlich festgeschrieben werden, hielten die Planer fest. Sowieso wird im Rahmen des Gestaltungsplanverfahrens eine Mitwirkungsmöglichkeit bestehen. Der Gestaltungsplan dürfte der Bevölkerung voraussichtlich Ende 2021 oder Anfang 2022 vorgelegt werden.