Überraschende Idee: So wollen Aarauer Politiker gegen die Hitze an der Bahnhofstrasse vorgehen

Am Montag am frühen Abend war es im Grossraum Aarau (Messstation Buchs) fast 32 Grad heiss. Nach einer vorübergehenden Beruhigung soll das Thermometer am Wochenende wieder in ähnliche Grössenordnungen steigen. Wir schwitzen in diesen Tagen fast so stark wie im Hitzesommer 2019. Aus den damaligen Verhältnissen und aus den Prognosen über die künftige Anzahl Hitzetage wollen die FDP und die Grünliberalen der Kantonshauptstadt Lehren ziehen. Ihre Fraktionen haben im Einwohnerrat unter dem Titel «Mehr Bäume und weniger Teer– effektive Hitzeminderung für die Stadt Aarau» einen Vorstoss eingereicht.

 

«Als Stadt kann man keinen substanziellen Einfluss auf den Klimawandel nehmen, dieser ist abhängig von nationalen und internationalen Entwicklungen», schreiben die Postulanten. Möglich sei es aber, etwas gegen Hitzeinseln zu unternehmen. Weil Bäume Schatten spenden und Wasser speichern, regen sie an, die bestehenden Grünräume und -flächen zu erhalten und zu fördern. «Zudem soll die Versiegelung des Bodens, wenn immer möglich, auf ein Minimum beschränkt werden», heisst es im Postulat.

«Teil des Trottoirs an der Bahnhofstrasse aufbrechen»

 

Die Freisinnigen und die Grünliberalen haben konkrete Vorstellung, was getan werden sollte. Sie fordern den Stadtrat im Vorstoss auf, «ein Konzept vorzulegen, wo, wie und mit welcher Priorisierung auf dem Stadtgebiet Alleen und Baumgruppen im Strassenraum zu realisieren wären». Als Beispiel für mögliche Strassenabschnitte werden genannt: Der Tellirain («da der Strassenabschluss beidseitig Grünfläche aufweist») sowie der Allmendweg ab Schachenstrasse bis Schiffländestrasse («der westliche Strassenabschnitt ist bereits Grünfläche und kann dichter bepflanzt werden»). Und vor allem die Bahnhofstrasse, Nordseite ab Post bis zum AZ-Gebäude. Dabei müsse ein Teil des Trottoirs aufgebrochen werden. «Das breite Trottoir lässt dies aber sehr gut zu», finden die Postulanten. Sie regen zudem an, wenn immer möglich auf die Versiegelung von Restflächen zu verzichten, ja sogar diese rückgängig zu machen.

Die Idee einer Allee entlang der Bahnhofstrasse ist nicht ganz neu: In den späten Siebziger- und und in den Achtzigerjahren gab es dort eine Art Mini-Allee. Die kleinen Schirmbäumchen wuchsen in Waschbetonbehältern. Die elf Behälter stehen noch heute auf dem Areal der Abwasserreinigungsanlage an der Aare.