Uerkheims Empfang wird nach langem Ringen endlich besser

Das Funkloch in Uerkheim hat ein Ende. Gestern stimmte die Gemeinde mit 273 Ja- und 173 Nein-Stimmen deutlich für die geplante Mobilfunkantenne der Swisscom auf dem Schulhausdach Hübeli und den damit verbundenen Vertrag. Die Stimmbeteiligung betrug 44 Prozent. «Ich bin froh über das deutliche Ergebnis. Der Souverän hat entschieden», sagte Gemeindeammann Herbert Räbmatter gestern auf Anfrage. Ein knappes Resultat hätte allenfalls wieder zu weiteren Diskussionen geführt. Das Ja bedeutet auch, dass der Gemeinderat den Vertrag mit der Swisscom nicht brechen muss und somit keine allfälligen Ersatzzahlungen anfallen.

Seit dem Erscheinen der Gemeinderatsnachrichten vom Mai 2018, als der Gemeinderat über den zugestimmten Mietvertrag mit der Swisscom informiert hatte, ist die Mobilfunkantenne Thema im Dorf (wir berichteten). In einem ersten Überweisungsantrag im 2018 forderte eine Anwohnerin den Gemeinderat auf, das Schulhaus und die Umgebung für einen Mobilfunkstandort nicht zur Verfügung zu stellen. Der Antrag wurde klar abgelehnt. Knapp ein Jahr später, im Mai 2019, wurde ein ähnlicher Überweisungsantrag gestellt. Dieser ging mit 24 Ja- und 25 Nein-Stimmen äusserst knapp zugunsten der Antenne und des Vertrags mit der Swisscom aus. An der Gemeindeversammlung vom November 2019 dann das umgekehrte Bild: 99 stimmten gegen die Antenne, 60 waren dafür. Gestern änderte Uerkheim erneut den Kurs.

Hängige Sammeleinwendung

«Ich bin sehr zufrieden, da es ein deutliches Ergebnis ist», freut sich Cédric Rüegger, der Kopf des Referendumskomitees. Nachdem die Gemeindeversammlung den Vertrag und die Antenne bachab geschickt hatte, reichte ein Team um Rüegger das Referendum fristgerecht im Dezember 2019 ein. Nur dadurch wurde die gestrige Urnenabstimmung überhaupt möglich. «Ich freue mich, dass sich der Abstimmungskampf gelohnt hat», so Rüegger.

Hohe Wellen hat die Diskussion um die Mobilfunkantenne in den vergangenen Monaten geschlagen. Nachdem Gemeindeammann Herbert Räbmatter im Vorfeld der Gemeindeversammlung einen als Drohung zu lesenden anonymen Brief erhielt, wurde für die Versammlung die Regionalpolizei Zofingen aufgeboten.

Doch dabei blieb es nicht: Nach dem ersten Brief erhielt Räbmatter drei weitere. «Ich nehme an, dass alle von der gleichen Person sind», so Räbmatter gestern gegenüber Tele M1.

Noch hängig ist die Antwort auf eine Sammeleinwendung gegen das Baugesuch der Swisscom. Nach dem gestrigen Ja wird die Einwendungsverhandlung sicherlich nicht lange auf sich warten lassen.