Umfrage zeigt: Grosse Mehrheit der Schweizer wollen künftig legal kiffen

Die Schweiz durchlebt einen Wertewandel: Die Legalisierung von Cannabis ist in der Schweiz mehrheitsfähig geworden. Das zeigt eine repräsentative Studie der Forschungsstelle Sotomo im Auftrag des Bundesamts für Gesundheit (BAG). Insgesamt sprechen sich zwei Drittel der Befragten grundsätzlich für die Legalisierung von Cannabis aus, wie es in einer Mitteilung vom Donnerstag heisst.

Allerdings wird ein wirksamer Gesundheitsschutz verlangt. Dazu zählt ein verstärkter Jugendschutz, eine ausgebaute Prävention und ein beschränkter THC-Gehalt in den Produkten. Die grösste Zustimmung kommt von Personen, die sich politisch links oder in der Mitte positionieren. Auch von der rechten Seite ist gemäss Sotomo die Hälfte für oder eher für eine Legalisierung. Dieser Schritt sei zudem in fast allen gesellschaftlichen Gruppen mehrheitsfähig, wobei Männer sich noch deutlicher als Frauen für die Legalisierung aussprechen würden.

Als Gründe, weshalb Kiffen künftig legal sein sollte, nennen die Befragten vor allem, dass der Schwarzmarkt eingedämmt und die Sicherheit für Konsumierende erhöht wird. Gegen eine Legalisierung sprechen vor allem, dass Cannabis das Gehirn von Jugendlichen schädigen könne und die Droge verharmlost werde.

Pilotversuche stossen auf Anklang

70 Prozent findet es generell wichtig, dass der gesetzliche Umgang mit Cannabis neu geregelt wird. Gemäss Sotomo sprechen sich vor allem die Generationen sehr deutlich dafür aus, die bereits viele drogenpolitische Debatten erlebt haben.

Ausserdem unterstützen zwei Drittel der Befragten die anstehenden Pilotversuche zur kontrollierten Abgabe von Cannabis für den Konsum aus Genuss, wie es weiter heisst. Besonders hoch ist die Zustimmung in urbanen Gebieten und dort, wo die Pilotversuchsprojekte in Vorbereitung sind.