Und das ­Kindeswohl?

Zum Kinderwunsch homo­sexueller Paare. (Ausgabe 4. Juni)

Der gesellschaftliche Konsens, das Kindeswohl besonders in schwierigen Situationen stark zu gewichten, ist sicher richtig, wie zum Beispiel, wenn Paare mit Kindern sich trennen. Wie steht es nun mit dem Kindeswohl bei homosexuellen Paaren?

Seit längerem ist durch wissenschaftliche Studien erhärtet, dass Kinder für ihr gesundes, mentales und emotionales Aufwachsen sowohl die Mutter mit ihrer Art wie auch den Vater mit seiner Art brauchen. Beide sind in ihrer ganzen Unterschiedlichkeit für die Kinder wichtig. Wenn also Kinder mit zwei Mamis oder zwei Papis heranwachsen, erfahren sie über sehr wichtige, prägende Jahre hinweg die Art und das Verhalten des jeweils anderen Geschlechts nicht. Welches sind die Folgen davon für ihr ganzes weiteres Leben? Das wird man kaum in Langzeitstudien untersuchen können, wegen des Persönlichkeitsschutzes – und des Drucks der betroffenen Menschen.

Zu Eispende, Samenspende, Leihmutterschaft: Da wächst in einer Frau ein menschlicher Fötus heran, neun Monate lang, lernt die Stimme dieser Frau kennen, ihr Temperament, ihr Singen, ihr Weinen, ihre Begeisterungen, ihr Schimpfen. Dann kommt das Kind zur Welt – und hört diese Stimme nie mehr, sondern nur andere Stimmen. Die Folgen? Wenn dazu das Kind in einer Leihmutter herangewachsen ist und sofort nach der Geburt in seine «Familie» gebracht wird, bekommt es nicht die Muttermilch, die ihm für sein weiteres Leben viele jener Abwehrstoffe gibt, die ihm für seine Gesundheit dienen und die auch der beste Babymilchproduzent nicht herstellen kann, wie dies wissenschaftlich nachgewiesen ist. Ist das zum Kindeswohl? Oder liegen die Motive der Menschen, die so oder so zu Kindern kommen wollen, nicht eher im Willen nach Selbstverwirklichung, auf Kosten der Kinder und ohne Berücksichtigung möglicher Langzeitfolgen, auch für die Gesellschaft?

Christian Hochstrasser, Rothrist