Und ist der Ruf erst ruiniert …

… will sagen: Der Reputationsschaden ist bei Raiffeisen in der Causa Lachapelle und auch sonst längst eingetreten. Als überzeugter Vertreter der Genossenschaftsidee trat ich 1990 der heutigen Raiffeisenbank Luzerner Landschaft Nordwest bei und bin Genossenschafter der Raiffeisenbank Zofingen seit ihrem Bestehen. Allerdings fühlte ich mich mit meinem Genossenschafts-Enthusiasmus in den letzten Jahren zunehmend einsamer und nach dem Fall Vinzenz mit seinem 4 Millionen-Salär, der Übernahme der konkursiten Bank Wegelin und dem Schlingerkurs des hochbezahlten und offenbar unfähigen Verwaltungsrats von Raiffeisen Schweiz nach dem Sturz Vinzenz’ ist mein Goodwill aufgebraucht: Die Raiffeisengruppe als Genossenschaft ist ein Witz! Laut der «Wochenzeitung» bezog der zurückgetretene Verwaltungsratspräsident Johannes Rüegg-Stürm für sein 50-Prozent-Pensum bei Raiffeisen im Jahre 2017 ein Salär von 548 000 Franken; daneben ist er ja auch noch wohlbestallter Professor an der HSG St. Gallen. Und Lachapelle soll noch 200 000 Franken mehr beziehen. Dieser Verwaltungsrat bewegt sich definitiv in aussergalaktischen Sphären!

 Hans Rudolf Tschudi, Zofingen