Unsinniger und gefährlicher Wachstumswahn

Leserbrief zum Kommentar «Schattenboxen statt Schlagabtausch» von Chefredaktor Philippe Pfister.

Leider stehen nicht einmal SVP und Grüne geschlossen hinter dem Referendum gegen die Bau- und Nutzungsordnung BNO. Umso grösser ist die Unterstützung durch die «unpolitische» Bevölkerung.

Hinter der BNO stecken wohl keine bösen Absichten, aber leider ist sie von einem genauso unsinnigen wie gefährlichen Wachstumswahn geprägt. Mit der – vielleicht sogar gut gemeinten – Absicht, «platzsparend» zu bauen, entsteht die Möglichkeit, noch mehr «überschüssiges» Geld in Leerwohnungen zu verwandeln, die später einmal mit Menschen aus immer fremderen Ländern gefüllt werden müssen. In Zürich, Basel und Zug mag die Wohnungsnachfrage ungebrochen sein, im Aargau wie auch im benachbarten Oberaargau und im Kanton Solothurn hat die Blase in den Renditeimmobilien ein gefährliches Ausmass erreicht.

Woher sollen die unzähligen neuen Mieter kommen und wovon sollen sie leben? Zu viele Politiker sehen nur die kurzfristigen Einnahmen aus dem Bodenverkauf und den Baubewilligungen – die Folgekosten werden völlig verdrängt! Aarburg, Oftringen, Suhr und Buchs sind sicher keine Vorbilder für Zofingen – auch Schlieren, Dietikon und Spreitenbach will bestimmt niemand nachahmen – der Aargau könnte es gar nicht bezahlen. Sinnvoll ist ein klares NEIN zu einer gut gemeinten Vorlage – um die Risiken der Bau- und Immobilienblase zu begrenzen und den Bauwahn zu bremsen!

Markus Alder, Zofingen