
«Verschwundenes Reiden» (7/11): Im Gasthaus zur Eisenbahn wurde 133 Jahre lang gewirtet

Am 9. Juni 1856 wurde die Bahnlinie von Olten nach Emmenbrücke eröffnet. 1862 kaufte Nicolas Marfurt die Liegenschaft Eisenbahn mit Baujahr 1842. Damals befand sich im Keller noch eine Spinnerei. 1882 folgte die Eröffnung der Restauration Bahnhof. 1899 wurde die Scheune gebaut. Am 20. April 1940, mitten im Zweiten Weltkrieg, brannte sie ab und wurde mit Hilfe des Militärs wiedererrichtet. Nachfolgend die Liste der Wirte, bis auf eine Ausnahme alle aus der Familie Marfurt: Josef I. Marfurt-Häfliger, Reiden (1882–1913); Josef II. August Marfurt-Baumann, Reiden (1913–1920); Anton Häfliger-Keist (1920–1935); Josef II. August Marfurt-Baumann, Reiden (1935–1936); Josef III. Marfurt-Jauch, Reiden (1936–1976); Josef IV. Marfurt-Frank, Reiden (1976–2014). Das Haus wurde im Jahre 1934 weitgehend umgebaut und es wurde speziell darauf geachtet, gediegene Lokalitäten zu bauen, die für Vereinsanlässe, Hochzeiten etc. bestens geeignet sind. Es war das Bestreben der Familie Marfurt, dem Gasthaus zur Eisenbahn den guten Ruf als eine vorzügliche und heimelige Gaststätte zu bewahren. Bis 2015 führte die fünfte Generation den Betrieb. Die Scheune war Zentrum des Rosshandels. Hier fanden bis Ende der Siebzigerjahre Pferdeschauen und Traktorenkontrollen statt. 1992 Abbruch der Scheune und Bau der Post und der Gemeindeverwaltung. 2015 Abriss des Gasthauses zur Eisenbahn und Bau des Mehrfamilienhauses.