
Verzweifelt – Arzt des Vertrauens, Dr. Javier Fandino, ist weg, was nun?
Reaktion auf den Artikel „Eklat in der Hirnchirurgie: Warum musste Chefarzt Javier Fandino wirklich gehen? Eine Spurensuche“ vom 6. Mai 2020
An einem Herbsttag im November 2019 begann meine ganze Geschichte. Draussen war es kühl und nass und ich schleppte mich mit quälenden Schmerzen zum Hausarzt. Dann begann eine lange Zeit des Leidens mit Schmerzen, unerträglich, schlaflose Nächte. Meine Arbeitskollegen meinten, ich solle doch mal in die Neurochirurgische Sprechstunde im KSA, dort arbeite ein sensationeller Arzt, Prof. Dr. Javier Fandino. Ich hörte auf sie und stellte mich an Heiligabend dort vor. Diesen Tag vergesse ich nicht mehr so schnell. Mit grossen Augen schaute ich ihn an, als er mitteilte, dass eine Operation notwendig ist. Sehr gut konnte ich mit ihm über meine Ängste sprechen, denn ich kannte ihn ja kaum und musste mich einer Operation unterziehen. Mit meinen 39 Jahren habe ich schon einige Ärzte durch, von Hausarzt über Chirurgen, denn auch ich hatte schon dieses oder jenes Leiden. Bei Professor Dr. Javier Fandino merkte ich auf Anhieb, dass er es ernst meint und weiss, wovon er spricht. Auch wenn ich meine Freundinnen um Rat fragte, waren sie alle der Meinung, dass Professor Fandino auf den Fotos, die man auf der KSA-Homepage, Neurochirurgisches Zentrum, sieht, ein gewisses Vertrauen ausstrahlte. Die männlichen Ratschläge waren ebenfalls sehr interessant: dem Professor Fandino sieht man an, dass er viel Wissen hat.
Von der ersten Minute an fühlte ich mich sehr gut aufgehoben bei Professor Fandino. Sensationell betreut und hervorragend begleitet. In den Nachkontrollen durfte ich Professor Javier Fandino noch besser kennen lernen. Ein Arzt, dem der Patient am Herzen liegt. Zwei Operationen waren durch, eine dritte Operation wäre notwendig, jedoch so weit kam/kommt es nicht. Mitten in der Behandlung ist Professor Fandino nun weg. Ich werde kein zweites Mal so viel Glück haben und auf Anhieb so viel Vertrauen spüren wie zu Fandino. Kein weiteres Mal werde ich einen Arzt finden, dem die Knochen weniger wichtig sind als der Patient. Bei ihm stand der Patient an erster Stelle, der Patient und sein ganzes Umfeld, und dann kam die medizinische und die ganze operative Geschichte. Seine Aussagen waren immer sehr aufstellend, beruhigend, tröstend und sehr Vertrauen schenkend.
Professor Dr. Javier Fandino ist nicht gleich wie andere Ärzte und schon gar nicht ersetzbar. Mitten in der Behandlung, anstatt dass es nun vorwärts geht, wie ich es mir wünschte und Professor Fandino erhoffte, habe ich nun ganz andere Probleme und Sorgen, ich muss einen neuen Arzt suchen und finden. Jeder, der schon mal operativ behandelt werden musste, weiss, wie doof und mühsam und nervig dies ist.
Vielen Dank, Professor Dr. Javier Fandino, für alles, Sie kann man nicht ersetzen, Sie sind ein toller Mensch. Ein Arzt, der nicht nur die Sprache der Medizin spricht, sondern auch die Sprache des Patienten versteht und spricht. Javier Fandino ist ein Unikat, wie man so schön ausdrücken könnte, nicht ersetzbar und schon gar nicht austauschbar.
Alexandra Gilli, Zofingen