Viel zu wenig, viel zu spät

Die Schule Aarburg kommt offenbar nicht zur Ruhe. Der Kommentar zum Wochenende im ZT von Joël Widmer trägt den Titel: «Viele Fehler, wenig Einsicht». Man könnte wohl das Wort «wenig» getrost mit «keine» ersetzen. Der Handlungsbedarf ist dringend. Bei der Lektüre des Artikels im ZT von 21. Juni kommen aber Zweifel, ob die Handlungsweise der Verantwortlichen zielführend ist. Ein runder Tisch mit allen Beteiligten kam nicht zustande. Ist es überhaupt sinnvoll mit den Beteiligten, welche nicht mehr in ihrer Funktion tätig sind, noch zu reden? Diese haben doch mit dem Kapitel abgeschlossen und die Konsequenzen gezogen. Alte Geschichten zu diskutieren und gegenseitige Vorwürfe zu machen bringt doch nichts. Dass aber ein Gespräch des Gemeinderates mit der Schulpflege nicht stattgefunden hat, ist bedenklich. In einem Gespräch könnten doch klare Massnahmen für die Zukunft beschlossen werden. Ganz offensichtlich ist die Schulpflege seit Jahren mit ihrer Aufgabe klar überfordert. Hier muss doch angesetzt werden. Es kann doch nicht sein, dass man die Schulpflege weiterwursteln lässt.

Unserer Meinung nach hätte hier längst ein Schlussstrich gezogen werden müssen. Eine Massnahme könnte zum Beispiel sein, dass die Schulpflege nicht mehr wichtige (Personal-)Entscheide fällen darf, ohne dass der Gemeinderat dazu sein Einverständnis gegeben hat.

Die bereits verursachten Kosten von über 500 000 Franken (damit wäre die Sanierung der Turnhalle Höhe bereits bezahlt) sind doch Grund genug für eine solche Massnahme. Sollte sich die Schulpflege dazu nicht bereit erklären, müssten weitere Schritte in Betracht gezogen werden. Dass man aber lediglich sagt, dass man weitere Kosten nicht mehr akzeptieren wird und die Vorkommnisse bedauert, ist schlichtweg viel zu wenig, viel zu spät.

Paul Sutter und Karl Grob, ehemalige Gemeindeammänner, Aarburg