Vorfreude aufs erste Museumskonzert: «Jodle, Jutze, Freud ha»

Freude bereiten – ist die Motivation der Jodufroue Willisau und der Mitglieder der Museumskommission Aarburg. Die einen erfreuen mit ihrem Gesang, die anderen mit antiken, geschichtsträchtigen Schmuckstücken und Trouvaillen. «Viele wissen gar nicht, was sie in den Museen erwartet», sagt Museumskommissionspräsident Hans Schmid und fährt fort: «Nach einem spontanen Besuch sind sie überrascht und begeistert.» Immer am zweiten Sonntag im Monat hat das Museum im Städtli Aarburg von 10 bis 12 Uhr geöffnet.

Diesen Sonntag sind Interessierte ausnahmsweise im Gasthof Bären willkommen. «Sie erwartet ein Ohrenschmaus», verspricht Museums-Konservator Michel Spiess. Mit funkelnden Augen erzählt er von den Jodufroue Willisau, und sein mehrmals erlebter Hörgenuss ist fassbar. «Ihr Gesang ist so klar, so rein – es ist einfach grossartig und typisch schweizerisch.» Der Auftritt der jodelbegeisterten Frauen runde die Ausstellung «Leben und Arbeiten im 19. Jahrhundert» perfekt ab. «Einen Besuch wert ist unser Museum, weil es sich in einem prächtigen Gebäude im Berner Barock von 1750 befindet. In dieser historischen Umgebung dokumentiert die Dauerausstellung Leben und Wohnen in der kleinen Stadt im 18. und 19. Jahrhundert», sagt Spiess und betont: «Es gewährt einen einzigartigen Einblick in die Geschichte und Geschichten der Region aus einer Zeit, die alles andere als langweilig war!»

Tradition und Moderne verbinden die Jodufroue Willisau auf eine erfrischende Art. Die Leidenschaft für das Jodeln hat einige Frauen zu einem Kurs angespornt. Auslöser sei ein Geburtstagsfest gewesen, erinnert sich Vorstandsmitglied Petra Scherrer und erzählt: «Unsere Vereinspräsidentin Jolanda Bossert überraschte ihren Mann vor zehn Jahren mit einem Jodelvortrag.» Seit Januar 2009 treffen sich 21 Frauen einmal wöchentlich zur Probe. «Jodle, Jutze, Freud ha – das verbindet uns.» Schon am ersten Jodlerfest in Sarnen (2015) sowie an den darauf folgenden erhielt die Frauenformation die Note «sehr gut». «Unser Markenzeichen ist unsere Stimmenvielfalt. Alle sind in jeder Stimme einsetzbar», sagt Petra Scherrer. Das bedeutet, dass fast jede Frau in der ersten bis dritten Stimme jodelt und in der ersten bis vierten Begleitstimme singt. «Während eines Auftritts verändern wir unsere Aufstellung für jedes Lied. Mittlerweile weiss jede, wo sie sich hinstellen soll.»

Die Frauen haben mit einem einheitlichen Oberteil und schwarzen Hosen ein modernes Outfit. Für die Teilnahme an Jodlerfesten benötigen sie eine von der eidgenössischen Trachtenkommission anerkannte gleiche Tracht. Bisher traten sie als bunt gemischter Chor in diversen Trachten auf. Um die massgeschneiderte Luzerner Landtracht finanzieren zu können – eine kostet 5500 Franken – startet der Verein ab dem 4. Mai ein Crowdfunding (www.funders.ch/Jodufroue). Und wieder kreuzen sich die Interessen des Jodelvereins und der Museumskommission – ihr beider Ziel ist es auf sich aufmerksam zu machen.

Konzert am Sonntag, 6. Mai, 14.30 Uhr, im Gasthof Bären in Aarburg. Kassenöffnung ab 14 Uhr. Reservationen zwischen 11 und 14 Uhr unter 062 791 37 44.