Wahl der Steuerkommission: Aus vier Bisherigen werden drei Neue

Während der neue Gemeinderat für die fusionierte Gemeinde Reitnau in zwei Wahlkreisen bestimmt wird, findet die Wahl der Kommissionen in einem das ganze fusionierte Dorf umfassenden Wahlkreis statt. Fast alle Kommissionen sind bereits in stiller Wahl bestellt. Nicht so die Steuerkommission. Hier kommt es am 23. September zu Kampfwahlen. Je zwei Attelwiler und zwei Reitnauer bewerben sich auf die drei Sitze. Es sind alles bisherige Mitglieder der beiden Steuerkommissionen. Zwei der sechs Bisherigen haben sich dafür entschieden, für den Rest der Amtsperiode 2018/2021 nicht mehr zu kandidieren.

In den Kommissionen mit stiller Wahl sind auch ohne Sitzzuteilung für die beiden Ortsteile sowohl Reitnauer als auch Attelwiler vertreten. Einzig die Schulpflege besteht nur aus Reitnauern – das war aber schon vor der Fusion der Fall.

Diese Zeitung hat den vier Kandidaten die gleichen Fragen gestellt, die von drei Kandidaten beantwortet worden sind. Peter Ziegler (Reitnau, SVP), der seit der Amtsperiode 2006/2009 für die Gemeinde Reitnau in der Steuerkommission ist, hat darauf verzichtet, im Rahmen dieser Wahlvorschau die gestellten Fragen zu beantworten.

Was ist Ihre Motivation für die Kandidatur in der Steuerkommission?

Thomas Hochuli: Ich bin politisch interessiert und möchte mich persönlich für die Gemeinde einsetzten. Aufgrund meines Berufes interessiert mich das Thema Steuern sehr. Ich bin neben dem Amt in der Steuerkommission auch Abgeordneter im Gemeindeverband Wasserversorgung Attelwil-Reitnau.

Samuel Morgenthaler: Ich bin seit einigen Jahren Mitglied der Steuerkommission Attelwil und würde diese Arbeit gerne weiterführen. In den 1980er und 1990er Jahren sass ich während mehreren Amtsperioden im Gemeinderat Attelwil.

Bruno Lehmann: Ich möchte die Gemeinde aktiv unterstützen und meine Lebenserfahrung im Amt einbringen. Ich bin Anfang Jahr in die Steuerkommission Attelwil gewählt worden. Im Jahr 2006 war ich OK-Präsident der Feier 700 Jahre Attelwil.

Was ist die wichtigste Funktion der Steuerkommission?

Thomas Hochuli: Sie ist die Veranlagung- und Einsprachebehörde im Steuererklärungsverfahren der natürlichen Personen für die Kantons- und Gemeindesteuern. Die Hauptaufgabe umfasst die Entscheidungsfindung über eingereichte Einsprachen.

Samuel Morgenthaler: Wir besprechen die offenen Fälle, in denen Einsprache erhoben wurde, mit dem Steueramt und fällen eine Entscheidung.

Bruno Lehmann: Wir erörtern Veranlagungs- und Einspracheentscheide fair und transparent und setzen die Steuerfaktoren fest.

Was war während Ihrer Tätigkeit in der Steuerkommission die bisher schwierigste Entscheidung?

Thomas Hochuli: Aufgrund des Steuergeheimnisses kann ich keine konkreten Fälle schildern. Im weiteren sind mir seit meiner Tätigkeit keine zu erwähnenden Entscheidungen bekannt.

Samuel Morgenthaler: Das kann ich nicht sagen. Mir ist kein entsprechender Fall präsent.

Bruno Lehmann: Da ich erst seit Januar 2018 im Amt bin, sind die Entscheide der Steuerkommission für mich noch nicht messbar oder vergleichbar.

Ab 2019 beträgt der Steuerfuss in der fusionierten Gemeinde voraussichtlich 114 Prozent. Nach 2022 könnte der Steuerfuss weiter steigen. Was sagen Sie dazu?

Thomas Hochuli: Da die Festlegung des Steuerfusses nicht zum Aufgabengebiet der Steuerkommission gehört, wird meine Arbeit nicht direkt beeinflusst. Als Bürger der Gemeinde interessiert mich die Steuerentwicklung persönlich. Grundsätzlich wir der neue Finanzausgleich die Entwicklung des Steuerfusses beeinflussen, wobei die zukünftigen finanzielle Situation der fusionierten Gemeinde ebenfalls massgebend sein wird.

Samuel Morgenthaler: Ich glaube nicht, dass es wegen des angepassten Steuerfusses mehr Einsprachen geben wird. Persönlich und unabhängig von meiner Arbeit in der Steuerkommission bin ich überzeugt, dass eine Gemeinde langfristig mit mehr Kosten rechnen muss. Diese müssen bezahlt werden, Schulden machen, ist nicht die Lösung.

Bruno Lehmann: Als Mitglied der Steuerkommission ist der Steuerfuss für mich kein Thema, da er keinen Einfluss auf das ordentliche Steuererklärungsverfahren von natürlichen Personen hat. Als Einwohner und Bürger von Reitnau bin ich überzeugt, dass der neu formierte Gemeinderat die strategisch nötigen und richtigen Ziele erarbeiten wird, damit wir auch ab 2022 eine gesunde Finanzlage haben werden.

Problematisch für eine Gemeinde sind ausstehende Steuerzahlungen. Ziehen Sie diese Tatsache bei Ihren Entscheidungen in Betracht?

Thomas Hochuli: In Anbetracht der Gleichbehandlung der Steuerpflichtigen, sind wo immer möglich, die Forderungen durch die Finanzverwaltung vollumfänglich einzutreiben.

Samuel Morgenthaler: Nein.

Bruno Lehmann: Nein. Die Steuerkommission hat keine Kenntnis von ausstehenden Zahlungen. Die Mitarbeiter des Steueramtes sowie der Finanzverwaltung sind die richtigen Ansprechpersonen bei Problemen mit Steuerzahlungen.