Was ist denn hier ­diskriminierend?

Zu den Artikeln «Ferien in Corona-Risikoland» und «Es fühlt sich an wie eine Demütigung». Ausgabe vom 16. Juli.

Eine Freundin von uns hat ihre Eltern in Budapest besucht. In Ungarn gelten strenge Vorschriften zur Bekämpfung der Corona-Pandemie. So gilt beispielsweise eine Maskenpflicht in Läden, welche strikt eingehalten wird. Entsprechend sind in Ungarn die Fallzahlen niedrig.

Was bitteschön ist diskriminierend am Umstand, dass man nach einem Aufenthalt in Regionen, welche hohe Fallzahlen aufweisen, nach der Rückkehr in die Schweiz ohne Lohnzahlung in Quarantäne beordert wird und eventuell eine Kündigung befürchten muss?

Statt die Vorschriften zum Schutz vor Corona in der Schweiz anzuzweifeln, könnte man auch einfach das Verhalten der Menschen beispielsweise in einigen Ländern Ex-Jugoslawiens kritisieren. Die Begriffe Eigenverantwortung und Disziplin scheinen, im Gegensatz zum eingangs erwähnten Beispiel Budapest, in Städten wie Belgrad keinen hohen Stellenwert zu haben. Stattdessen gab es dort bekanntlich gewalttätige Ausschreitungen gegen die Corona-Schutzmassnahmen der serbischen Regierung.

Markus Maurer, Oftringen