
Was vor Corona nicht o. k. war, ist es auch jetzt nicht

Ein lauer Frühlingsabend, einige Freunde treffen sich und feiern an einer einsamen Brätelstelle im Wald. Kein Problem – bis vor zwei Wochen der Lockdown kam und mit ihm das Verbot, sich in Gruppen mit mehr als fünf Personen aufzuhalten. «Bleiben Sie zu Hause», fordert der Bundesrat auf. Doch die von ZT-Lesern übers Wochenende zugesandten Bilder sprechen eine andere Sprache: Leere Flaschen, Plastikverpackungen, Pizzakartons und zerdrückte Getränkekartons sind einfach auf den Boden geworfen und liegengelassen worden. «Diese Sauerei stammt wohl kaum von nur zwei bis drei Leuten», schreibt die Leserin, die zusammen mit ihrem Mann das Bild beim Grillplatz am Rotbachweg in Murgenthal aufgenommen hat.
Generell würden sich die Leute an die Vorgaben des Bundesrates halten und grosse Menschenansammlungen vermeiden, sagt Bernhard Graser, Mediensprecher der Kantonspolizei Aargau. «Wir beobachten aber immer wieder, dass sich Junge im ganzen Kanton nicht um die Verbote kümmern.» So sei es nicht auszuschliessen, dass im Wald, wo man vermeintlich unbeobachtet ist, eine heimliche Party stattgefunden habe. Um genau solche Ansammlungen zu zerstreuen ist die Kantons- und die Regionalpolizei nun seit zwei Wochen unterwegs. Übers Wochenende seien darum im ganzen Aargau rund 100 Ordnungsbussen verteilt worden. «Und wir werden auch in Zukunft an neuralgischen Punkten wie beispielsweise dem Heiternplatz unsere Kontrollen durchführen», sagt Graser. Stark frequentierte Orte sollten daher vermieden werden.
Doch zurück zu den beiden Fotos. Was vor der Corona-Pandemie nicht in Ordnung war, nämlich den Abfall einfach liegen zu lassen, ist es auch jetzt nicht. Die ZT-Leserin, die das wilde Flaschendepot bei Müetis Eich fotografiert hat, meint darum zu ihrem Bild: «Die Partygänger haben das Aufräumen wohl vergessen! Hoffentlich animiert sie das Bild, es noch nachzuholen.» (lbr)