Wehmütige Erinnerungen

Zum Artikel «Aus Remise soll ein Wohnhaus werden». Ausgabe vom 23. Januar.

Den Bericht über die «Sennschür» und deren geplanten Umbau im Zofinger Tagblatt habe ich mit Interesse gelesen. Aus familiärer Verbundenheit mit dem Gebäude hat er mich ganz besonders berührt.

Von zirka 1905 bis 1923 betrieb mein Grossvater Jakob Moor-Hürzeler in dieser Scheune eine Fuhrhalterei im Mietrecht mit der Familie Senn. Seinen Wohnsitz hatte er mit seiner Familie im eigenen Haus an der Engelgasse 9. In diesem Haus bin ich aufgewachsen. Im Jahre 1923 verunglückte mein Grossvater mit den Pferden, erst 48-jährig, tödlich. Mein Vater (Köbi Moor, 1905–1983) als ältestes Kind war dannzumal erst 18 Jahre alt, und so sah sich meine Grossmutter gezwungen, das Geschäft aufzugeben und die Pferde und Fuhrhabe zu verkaufen. Im Anschluss daran wurde die Scheune – immer noch im Besitz der Familie Senn – respektive die Stallungen vom Kavallerieverein Zofingen sehr lange Zeit genutzt. Ich erinnere mich selbst gut daran. Erst in den 1970er-Jahren zügelte der Kavallerieverein (mit dem «schönsten Wachtmeister der Kavallerie», Walter Wullschleger) die Pferde in die Stallungen im Pomerngut, dannzumal im Besitz von Rudolf Marti.

Es freut mich sehr, dass nun endlich etwas mit dem Gebäude geschieht, bevor es ganz verlottert, obwohl es mich auch etwas wehmütig stimmt.

Vreni von Arx-Moor, Wikon