Weniger Straftaten, mehr Aufklärungen – das sind die Zahlen zur Kriminalität im Kanton Solothurn

 

Sexualstraftaten

Bei den Sexualstraftaten ist eine Abnahmne von 12 Prozent zu verzeichnen. Im Jahr 2018 wurden 268 Sexualstraftaten verzeichnet, im Vorjahr waren es 297. Rückläufige Zahlen zeigen sich bei der sexuellen Nötigung (von 22 auf 10 Straftaten), der Schändung (von 7 auf 2 Straftaten), beim Exhibitionismus (von 21 auf 20 Straftaten) und bei den übrigen Straftaten gegen die sexuelle Integrität (von 87 auf 54 Straftaten). Zunahmen mussten bei den sexuellen Handlungen mit Kindern (von 25 auf 34 Straftaten), der Vergewaltigung (von 23 auf 24 Straftaten), der Pornografie (von 67 auf 71 Straftaten) und der sexuellen Belästigung (von 45 auf 52 Straftaten) verzeichnet werden.

 

Ausländergesetz

Im Jahr 2018 wurden 431 Widerahandlungen verzeichnet, im Vorjahr waren es 434. Der grösste Teil betraf die rechtswidrige Ein-/Ausreise und den rechtswidrigen Aufenthalt (67,5 Prozent), der zweitgrösste die illegale Erwerbstätigkeit/Beschäftigung (20,2 Prozent).

Raub

Übersicht der am meisten genutzten Tatmittel bei einem Raub.

Im Jahr 2018 wurden im Kanton Solothurn insgesamt 17’215 (17‘655) Straftaten polizeilich erfasst, was einer Abnahme von 440 Straftaten oder -2,5 Prozent entspricht. Davon entfallen 14’112 (82 Prozent) auf das Strafgesetzbuch, 1’751 (10,2 Prozent) auf das Betäubungsmittelgesetz, 431 (2,5 Prozent) auf das Ausländergesetz und 921 (5,3 Prozent) auf übrige Bundesgesetze. Die Gesamtzahl der Straftaten nach StGB weist seit 2012 eine sinkende Tendenzauf, während die Bevölkerung im Kanton Solothurn kontinuierlich gewachsen ist (2012: 256’990; 2018: 271’432). Die Häufigkeitszahl für Straftaten nach dem StGB lag im Jahr 2018 bei 52 Delikten pro 1000 Einwohner.

Gewaltstraftaten

Bei den Gewaltstraftaten ist eine Zunahme von 1 Prozent zu verzeichnen. Im Jahr 2018 wurden 1’502 Straftaten registriert, im Vorjahr waren es 1’481. Zur Gewichtung der verschiedenen Gewaltstraftaten wird in der polizeilichen Kriminalstatistik zwischen schwerer und minderschwerer Gewalt unterschieden.

Die schweren Gewalttaten machten 2018 insgesamt 2,6 Prozent (2,4 Prozent) von allen Gewaltstraftaten aus. Dabei handelt es sich um 6 (3) Tötungsdelikte, davon 1 vollendet und 5 versucht, 8 (9) schwere Körperverletzungen, 24 (23) Vergewaltigungen und 1 (0) Raub.

 

Betäubungsmittelgesetz

Bei den Verstössen gegen das Betäubungsmittelgesetz ist eine Zunahme von 12 Prozent zu verzeichnen. Im Jahr 2018 wurden 1’751 Widerhandlungen registriert, im Vorjahr waren es 1’559. Davon entfielen fast die Hälfte dieser Straftaten auf den Konsum von Betäubungsmitteln, mehrheitlich von Hanfprodukten (48,8 Prozent). Bei den schweren Fällen von Besitz (von 22 auf 43 Straftaten, +95 Prozent), Anbau/Herstellung (von 0 auf 6 Straftaten) und Handel (von 3 auf 18 Straftaten, +500 Prozent) sind Zunahmen zu verzeichnen. Bei der Betäubungsmittelkriminalität handelt es sich meist um klassische Holkriminalität, d.h. die Anzeigen erfolgen in den seltensten Fällen durch Dritte, sondern gestützt auf die Kontrolltätigkeit bzw. Ermittlungen der Polizei. Die Zunahme bei den schweren Fällen der Betäubungsmitteldelikte ist daher auf mehrere grössere Ermittlungsverfahren zurückzuführen.