
Wer schoss auf Katze Lilo? Eine Kugel brach ihr das Bein
«Wie grausam muss ein Mensch sein, um wehrlose Tiere zu verletzen?» Das fragte sich Carmen Riedel am vergangenen Freitag. Die Klingnauerin holte ihre schwarze Katze Lilo bei der Tierärztin ab. Und die zeigte ihr den Rest einer Metallkugel, den sie bei einer Operation aus Lilos linkem Vorderbein geholt hatte.
«Die Tierärzin hat gesagt, dass die Kugel das Bein meiner Katze gebrochen hat», erzählt Riedel. Die Kugel gehört zu einem Luftgewehr.
Am Donnerstag, als Riedel nach Hause kam, hinkte ihre vierjährige Katze. «Ich dachte erst an einen Biss.» Auf dem Röntgenbild sei aber zu sehen, dass das Bein gebrochen ist. «Am Donnerstagnachmittag dürfte Lilo angeschossen worden sein», sagt sie. Am Morgen hinkte sie noch nicht.
Am Montag nun hat ihr Ehemann eine Anzeige bei der Kantonspolizei eingereicht und die Kugel übergeben. Riedel warnte auf Facebook andere Halter, auf ihre Tiere aufzupassen.
Zu denken gibt ihr, dass erst kürzlich wenige Meter vom Ufer des Klingnauer Stausees Giftköder gefunden wurden: Wurststücke waren mit Medikamenten präpariert worden. Riedel wohnt rund einen Kilometer entfernt, am Steigtrottenweg nahe dem ehemaligen Kinderheim St.Johann, wo heute eine Tagessonderschule und ein Wocheninternat der Etuna-Stiftung untergebracht sind.
Riedel kann noch immer kaum glauben, dass ihre Katze angeschossen wurde. «Lilo ist beliebt und verschmust. In unserem Quartier hat es viele Katzen. Aber so etwas habe ich noch nie gehört, und andere auch nicht.» Von einem eigentlichen Katzenhasser will sie nicht ausgehen und hofft auf eine andere Erklärung. «Vielleicht glaube ich einfach noch an das Gute im Menschen», sagt sie nachdenklich.
Für Tierquälerei sieht das Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe bis zu drei Jahren oder Geldstrafe vor.