
Wermuth erreicht Spendenziel von 105’000 Franken – und widerspricht höheren Zahlen
Die «Neue Zürcher Zeitung» hat am Montag geschrieben, der Aargauer Ständeratskandidat Cédric Wermuth habe ein Wahlkampfbudget zwischen 300’000 und 350’000 Franken. Dies laut «eingeweihten Kreisen». Bereits im Artikel sagt Wermuth, dass dem nicht so sei, auf Facebook wird er deutlicher: «Fakt ist: Von meiner Kampagne stammen die Zahlen auf jeden Fall nicht, ich kenne kein Budget in dieser Grössenordnung.» Es entstehe der Eindruck, er würde die Zahlen nach unten beschönigen, für ihn sei Transparenz aber selbstverständlich. Wermuth hat im Januar gegenüber dieser Zeitung gesagt, sein Wahlkampfbudget belaufe sich auf 150’000 Franken, 60’000 Franken werden von der Partei beigesteuert, der Rest soll aus Spenden zusammenkommen.
Daran habe sich nichts geändert, sagt Wermuth auf Anfrage. Und das Spendenziel hat er bereits erreicht. Bis gestern seien rund 105’500 Franken an Spenden eingetroffen. Damit habe er so früh nicht gerechnet, umso mehr freue er sich über die Unterstützung. Doch: «Wir passen das Budget laufend an. Der Wahlkampf ist teuer», sagt er. Einen grossen Teil des Geldes gibt Wermuth für Personal aus: «Ich bin auf gute Leute angewiesen und nicht bereit, denen dann Praktikantenlöhne zu zahlen.»
Mit etwas mehr Aufwand als sein SP-Konkurrent rechnet Hansjörg Knecht, der Ständeratskandidat der Aargauer SVP. Seine Ausgaben für den Wahlkampf dürften sich auf 200’000 Franken belaufen, sagte er bereits ganz am Anfang der Kampagne. «Das ist noch aktuell», meint der Nationalrat jetzt. Aus Erfahrung könne er sagen, dass rund die Hälfte des Betrags durch Spenden abgedeckt werde, den Rest bezahle er selber.
Bescheidener unterwegs sind die Grünen. Ihre Ständeratskandidatin Ruth Müri rechnet mit 30’000 Franken an Ausgaben für ihren Wahlkampf. 14’000 davon kommen von der Partei, der Rest werde durch Spenden und mit Geld aus dem eigenen Sack abgedeckt. Bisher läuft es nach Plan: «Die Spenden trudeln ein», so Müri. Nach Bedarf werde sie das Budget anpassen. Transparenz ist der Grünen dabei besonders wichtig: Auf ihrer Website ist aufgeführt, wie hoch ihr Budget ist und wofür das Geld gebraucht wird. Beiträge ab 1000 Franken werden ausgewiesen.
Marianne Binder ist flexibel
In einem ähnlichen Bereich wie Wermuth bewegt sich FDP-Ständeratskandidat Thierry Burkart. 170’000 Franken habe er für den Wahlkampf budgetiert, sagt er. 20’000 davon übernehme die Partei, eigene Mittel setze er keine ein.
Marianne Binder, die Ständeratskandidatin der CVP, verschickt nächstens ihren Komiteebrief, um Spenden zu sammeln. «Was ich bis anhin geplant habe, kostet mindestens 100’000 Franken, doch mein Budget ist flexibel, es wird wohl schon um einiges höher sein», sagt sie. Sie gestalte ihren Wahlkampf dynamisch, «ich mache meine Massnahmen im Wahlkampf auch abhängig von den Mitteln, welche zusammenkommen». Die CVP leiste weder an eine Ständerats- noch an eine Regierungsratskandidatur einen Beitrag. Was also nicht gespendet wird, berappt Marianne Binder selber. Das stört sie aber nicht. «Man darf von einer Ständeratskandidatin erwarten, dass sie einen intensiven und guten Wahlkampf führt. Das dient auch der Nationalrats-Liste, auf der ich ja auch kandidiere.»