
Wie die Menschen miteinander umgehen
Es wohnt ein Mädchen in unserer Nachbarschaft. Nennen wir es Alina. Sie ist geistig beeinträchtigt und sie geht an die gleiche Schule wie ich. Ich habe beobachtet, dass sie in einem Glasraum eingeschlossen war, schon seit den Sommerferien.
Man kümmerte sich um sie nur am Anfang, immer mehr und mehr kümmerte sich jedoch niemand mehr um sie. Viele Male war sie alleine in so einem Glasraum. Ihre Klasse war an der Herbstwanderung gewesen, sie aber nicht. Sie war ganz alleine da drinnen. Ich finde, sie lässt sich zu viel gefallen von den anderen Kindern. Man erkennt sie, denn sie hat einen pinken Helm an, auch wenn sie nicht Velo fährt. Die anderen lachen sie aus. Wenn der eine sagt: «Greif den Jungen an!», dann macht sie es. Ich finde, man soll sie in Ruhe lassen, wenn man ihr nichts Nettes zu sagen hat.
Ich fände es besser, wenn sie auf eine Sonderschule gehen würde. Da würde man ihr mehr Hilfe schenken. Dort könnte sie mehr Freunde finden. Dort würde es ihr sicher besser gehen als da, wo sie jetzt ist. Natürlich wäre es ein längerer Schulweg, aber dass es ihr gut geht, ist das Wichtigste. Das gilt nicht nur für Alina, sondern für alle Menschen.
Sara (11), Zukunftstag-Besucherin auf der ZT-Redaktion, Emmen