
«Wir sind sogar leicht unter Budget»
Herr Bürge, Sie mussten die Spitex-Leistungen für Aarburg Anfang Jahr von 0 auf 100 rauffahren. Ein schwieriger Moment?
Ja, wir haben die Kunden der Spitex Aarburg per 1. Januar von einem Tag auf den anderen übernommen, das war eine anspruchsvolle Aufgabe. Der ganze Lindenhof half mit, und wir haben es gut gemeistert.
Was war das Schwierigste?
In der Startphase: Das Vertrauen der Kunden zu gewinnen. Im Vorfeld spürte man ja den Widerstand. Den zu überwinden war nicht einfach.
Das gelang aber relativ schnell?
Ja, die Kunden realisierten, dass bei einem Termin, der um 8 Uhr angesetzt ist, um 8 Uhr jemand dasteht, und dass es punkto Qualität keine Einbussen gibt.
Sie schreiben, dass Sie die an Sie gestellten Anforderungen zu 90 Prozent erfüllt haben. Wo sind die restlichen 10 Prozent?
Wenn wir nach 100 Tagen sagen können, dass die Anforderungen zu 90 Prozent erfüllt sind, so ist das ein sehr hoher Wert. Klar, es gibt Luft nach oben – aber das hat man immer.
Sie haben die Kunden nach 100 Tagen befragt, und das Feedback scheint gut bis sehr gut. Wo wünschten sich Kunden konkret Verbesserungen?
Punkto Erreichbarkeit bei Fragen zur Pflege beurteilt ein Teil der Kunden unsere Leistungen als «zufriedenstellend». An diesem Punkt können wir sicher noch arbeiten.
Wie sieht es auf der Budgetseite aus? Sind Sie da gelandet, wo Sie wollten?
Wir sind sogar leicht unter Budget.
Was war für Sie das Überraschendste in den 100 Tagen?
Was mich überrascht hat, ist die Tatsache, wie schnell die Stimmung in der Aarburger Bevölkerung gedreht hat – es wechselte von Widerstand zu Wohlwollen. Ich habe mit mehr Widerstand gerechnet. Die Kunden finden es auch toll, dass wir unsere Dienste von morgens um sieben bis nachts um 1 Uhr anbieten. Das gab einen zusätzlichen positiven Effekt. Für Aarburg ist es unbestritten eine Win-win-Situation: Die Bevölkerung spart Geld, andererseits bekommt sie mehr Leistung.