
Wollschwein-Schnitzel und Bio-Pommes
«Bio Luzern» beliefert Schulklassen – auch in Reiden und Pfaffnau – drei- bis viermal pro Jahr mit Bioprodukten.
Ursprünglich sollten zehn interessierte Luzerner Klassen drei- bis viermal pro Jahr gratis mit Bioprodukten aus der Region beliefert werden. Das Echo auf die Ausschreibung im letzten Herbst war aber so gross, dass bis heute bereits viermal so viele Klassen in den Genuss der Gratis-Lieferungen von «Bio Luzern» gekommen sind.
Die Idee zum Projekt stammt von Albert Portmann, Mitglied der Kommission für Öffentlichkeitsarbeit von «Bio Luzern». Auf seinem Hof in Adligenswil wachsen rund 50 Gemüsesorten. «Ich habe einfach etwas für die Jugend tun wollen», erklärt Portmann die Projektidee. Die Diskussionen, die das Thema «Bio» in den Schulen entfachten, seien sehr wichtig. «Aktuelle Kostenberechnungen im Projekt haben ergeben, dass die Kosten der Bio-Produkte, die gratis an die Schulen geliefert werden, gar nicht so gross sind», sagt Portmann. Beim Kreieren der saisonalen Menüs und beim Berechnen der verschiedenen Zutaten könne man mittlerweile auch auf die Unterstützung von Hauswirtschaftslehrerinnen zählen. Einen grossen Aufwand habe man im Projekt aber mit der Administration und der Koordination. «Ich hätte das alleine gar nicht mehr geschafft», sagt Portmann.
Beim Vereinssekretariat von «Bio Luzern» laufen alle Fäden zusammen. Astrid Burri ist seit der ersten Stunde mit dabei. «Teenager haben Einfluss darauf, was zu Hause auf den Tisch kommt», sagt Burri, selber Mutter von vier Kindern. «Wir investieren meiner Meinung nach am richtigen Ort.» Das Projekt wird auch von «Bio Suisse» mit einem namhaften Beitrag unterstützt.
Pfaffnau und Reiden auch dabei
Für die Lieferungen vor Ort sind verschiedene Biobetriebe wie das «Möösli» in Wauwil, die «Oase der Natur» in Oberkirch oder die Entlebucher Familie Felder Hetzlig zuständig. Die Lieferanten stellen die Einkaufskörbe in den definierten Mengen und gemäss der ausgewählten Menüs zusammen. Für die Schulen der Region Pfaffnau/Reiden hat Barbara Frühauf die Einkaufskörbe gefüllt. Auch ihr ist es wichtig, dass die Produkte, die an die Schulen verteilt werden, wirklich aus der Region stammen. Vom eigenen Feld lieferte sie diverses Gemüse. Die Bio-Manufaktur auf dem Pfaffnauer Grünboden, die sich auf das Trocknen von zahlreichen Früchte- und Gemüsesorten spezialisiert hat, kannten einige Schülerinnen und Schüler der belieferten Klasse bereits. «Dass in Roggliswil Leinsamen zur Gewinnung von natürlichem Leinöl angepflanzt werden, haben die Pfaffnauer Schülerinnen und Schüler jedoch nicht gewusst. Auch nicht, dass bei Räbers im Dorf Bio-Mehl hergestellt wird», erzählt Frühauf von ihren Kontakten an den Schulen.
Per Velo zu Agrovision
Die Hauswirtschaftslehrerin MarieTheres Felder hat mit ihren Schülerinnen und Schülern der dritten Klasse der Sekundarschule in Willisau Wollschwein-Schnitzel und Bio-Pommes gekocht. Sie zieht in Betracht, mit ihrer Klasse nächstens einmal bei Agrovision in Alberswil vorbeizuschauen. Von hier stammte das Fleisch der letzten Lieferung von «Bio Luzern». «So etwas muss Platz haben im Unterricht und sensibilisiert die Schüler», sagt sie.
In den Küchen des Projektteams von «Bio Luzern» tüftelt man inzwischen an den Frühlingsmenüs herum, die den Schulen offeriert werden. Zur Auswahl stehen unter anderem hausgemachte Spätzli mit frischen Frühlingskräutern und selbst gemachte Hamburger. Ob das Projekt im Schuljahr 2017/18 wieder stattfindet, wird noch geprüft.