
Zuckersüsse Zahlen: Die Hero verdreifachte ihren Reingewinn
«Nichts ist mehr, wie es 1886 war, als Hero gegründet wurde.» Das steht ganz oben im Internet-Auftritt des in Lenzburg beheimateten, weltweit tätigen Konzerns. Von den 4070 Angestellten (Vorjahr 4133) arbeiten noch rund 160 in der Schweiz. Und der Tätigkeitsbereich des Unternehmens hat sich in den letzten Jahren durch Zu- und Verkäufe massiv verändert. So hat Hero im Herbst 2018 einen Teil seines US-Geschäftes (Lebensmittel-Dekoration) abgestossen. Der Konzern ist heute stark in Baby- und Kleinkinderernährung (wichtigste Sparte), Brotaufstrichen, gesunden Snacks und Gluten-Freien-Produkten. Dazu kommt ein vergleichsweise kleines Geschäft, in dem von Dritten hergestellte Produkte unter dem Namen Hero verkauft werden.
Die Hero hat ihren Hauptsitz im Neubau in Lenzburg. Dort werden nur noch Konfitüren hergestellt. An der Spitze des Verwaltungsrates kam es in den letzten Wochen zu einem Wechsel. Der aus Verona stammende Giovanni Ciserani (sei 2017 im Verwaltungsrat) löste den Deutschen Hasso Kaempfe ab. Letzterer bleibt noch ein Jahr als einfaches Mitglied im Verwaltungsrat, um einen reibungslosen Übergang zu gewährleisten. Neues Verwaltungsratsmitglied ist Margaret Versteden, die aus Online-Food-Geschäft kommt. Hero gehört zu 99 Prozent der Deutschen Schwartau International. Ein Teil des restlichen Prozents ist Besitz des Managements. Die Schwartau International wird von der Familie Oetker (Hero-Ehrenpräsident Arend Oetker) kontrolliert.
Der Umsatz des Konzerns stieg 2018 um ein knappes Prozent auf 1,158 Milliarden Franken. Zugenommen haben sowohl die Ebit-Marge (neu 7,9 Prozent) als auch der Konzerngewinn. Letzter stieg von 21 auf 63 Millionen Franken. Die Nettoschulden sanken 59 Prozent auf noch 104 Millionen Franken.
2019 will das Management das, was es «profitables Wachstumsmodell» nennt, weiter führen. Angestrebt wird insbesondere ein Wachstum ausserhalb Europas, wo zuletzt 72 Prozent des Umsatzes erreicht wurden. (uhg)