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Zwei Küchenbau-Oskars für die Spätis aus Bellach 

Fachjury-Präsidentin Ursula Hürzeler bringt es anlässlich der Verleihung der Swiss Kitchen Awards in Ihrer Laudatio auf den Punkt: «Küche ist ein interdisziplinäres Werk, ein Gemeinschaftswerk von Küchenspezialisten, Designer, (Innen-)Architekten, Lichtplaner, Steinmetze und vielen anderen.» Die Fachjury  hat weniger auf repräsentative Aspekte Wert gelegt, sondern darauf, was die Küche als Arbeits- und Aufenthaltsort leisten kann. Die Gebrauchstauglichkeit, die Wohnlichkeit und das Handwerkliche waren im Brennpunkt. Letztlich gingen die begehrten Fachjury-Gold-Awards an die Späti Innenausbau AG aus Bellach (Kategorie bester Küchenumbau) und Studio O aus Chur (Kategorie schönste Küche). Für die Solothurner war es nicht der einzige Sieg: «Einmal Gold ist super, aber wir durften sogar zweimal die Gold-Trophäe entgegennehmen: Sowohl den Jury- wie auch den Publikums-Preis. Wir sind begeistert und sehr stolz auf unser ganzes Team», sagt Geschäftsführer Philipp Späti. Mehr als  7500 gültige Stimmen sind in der fünfwöchigen Abstimmungsperiode eingegangen.

Gewonnen hat die Späti AG mit dem Projekt Sommerhaus de Vigier – ein Gebäude um 1650 erbaut und ein Denkmal von nationaler Bedeutung: In solchen Gemäuern arbeiten zu dürfen ist für einen Küchenbauer/Architekten wie für einen Formel-1-Fan in einem Auto von Ayrton Senna den Weissenstein hochzufahren. Kann längst nicht jeder. «Es war ein besonderes und  für uns aber auch sehr herausforderndes Projekt», sagt Philipp Späti. Die Zusammenarbeit Skop Architektur und Städtebau, Zürich war «sehr spannend.»  Einerseits wird die Küche privat aber auch bei grösseren Anlässen genutzt. Zudem bedarf es Fein- und Fingerspitzengefühl in so historischem Gemäuer Neues einzubauen.

In dem Fall war Eiche war neben den Marmorelementen das Material der Wahl. Den speziellen Look verdankt das Holz  der Behandlung mit Antiklauge. Die vorstehenden Sichtseiten und Griffprofile zeichnen klare Linien und prägen den Charakter der Küche, der bis zu den passenden Stühlen aus der Eigenproduktion durchgezogen wird. Neben den High-End-Einbauapparaten freut sich Koch und Köchin in dieser Küche über ergonomische Arbeitsflächen und den praktischen Zugang zum üppigen Stauraum dank grosszügigen Schubladen und Auszügen. Ein Hingucker ist der drei Meter lange Inselteil, der sowohl als Arbeitsplatz wie auch als Tisch genutzt werden kann.

Als anlässlich der Preisverleihung in Baden die Bronze- und Silbermedaille verteilt waren, sagt Philipp Späti, «dachten wir, das war es». Ausser Spesen nix gewesen.  «Umso schöner war es natürlich dann, die Goldmedaille zu erhalten.» Tja, ein Exempel des Sprichworts: Die Hoffnung stirbt zuletzt. Dass man nebst dem Publikums- auch den Jury-Award erhielt «wertet den Erfolg natürlich mächtig auf», sagt Späti. In dieser Jury sitzen u.a. Architekten, Designer oder Spitzenköche. Vor fünf Jahren gab es für die Bellacher bereits Publikums-Silber – und jetzt also Doppelgold. So wie  einst für Skispringer Simon Ammann an den Olympischen Spielen.

Apropos Sprung. Dieser Preis wird die Solothurner Küchenbauer definitiv sprunghaft noch bekannter machen als sie es eh schon sind. «Wir haben in den letzten Jahren festgestellt, dass immer mehr designaffine Kunden von weiter weg; aber auch aus der Region.. Ich denke, dass sich dieser Trend durch den Kitchen Award künftig noch akzentuiert.» Man werde auch von Fachmagazinen immer öfter bezüglich Projektreportagen angefragt. Freilich ist dem Patron wichtig festzuhalten, «dass wir wegen irgendeines Preises nicht abheben. Wir sind weiter für jedermann und -frau auch mit ganz normalen Küchen da.»